Geänderter Datenschutz: Facebook erlaubt Jugendlichen öffentliche Beiträge

Facebook hat seine Datenschutzeinstellungen für Jugendliche geändert. Sie dürfen ihre Einträge in dem Social Network erstmals auch öffentlich zugänglich machen. Die Voreinstellung für neue minderjährige Nutzer sieht ab sofort jedoch vor, dass nur Freunde ihre Beiträge zu sehen bekommen.

„Auch wenn nur eine kleine Gruppe jugendlicher Facebook-Nutzer sich dazu entscheidet, öffentlich zu posten, gibt ihnen dieses Update die Möglichkeit dazu, sich breiter mitzuteilen, so wie bei anderen Social-Media-Diensten auch“, heißt es in der Ankündigung von Facebook.

Facebook erinnert Minderjährige daran, was es heißt, einen Eintrag öffentlich zu posten (Bild: Facebook).

Bisher galt für Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren, die sich bei Facebook anmeldeten, dass von ihnen veröffentlichte Daten wie Statusupdates, Fotos und Videos standardmäßig für alle Mitglieder ihres erweiterten Netzwerks, also Freunde und „Freunde von Freunden“, einsehbar waren. Jetzt setzt es die Standardeinstellung für neue Mitglieder auf nur „Freunde“ zurück – wahrscheinlich, um möglicherweise besorgte Eltern zu beruhigen.

Allerdings dürfen auch Teenager ihre Datenschutzeinstellungen beliebig ändern. Sollten sie sich dazu entscheiden, Beiträge öffentlich zu teilen, weist Facebook sie aber immerhin bei den ersten beiden Malen darauf hin, was das bedeutet, nämlich dass ihr Eintrag von jedermann eingesehen werden kann und nicht nur von Leuten, die sie kennen. In diesem Zusammenhang ist wichtig zu erwähnen, dass die letzte Einstellung für das gewünschte Publikum beibehalten wird. Um zu verhindern, dass weitere Beiträge versehentlich für die Allgemeinheit veröffentlicht werden, muss sie wieder geändert werden.

Datenschutz, oder fehlender Datenschutz, ist schon lange ein sensibles Thema bei Facebook. Nutzer haben das Social Network in der Vergangenheit immer wieder für sich ständig ändernde oder oft komplizierte Datenschutzeinstellungen kritisiert.

Entgegen dem Vorurteil, dass Jugendliche sorglos mit ihren Online-Identitäten umgehen, hat eine US-Studie kürzlich ergeben, dass sie sich sehr wohl um Datenschutz Gedanken machen. So gaben 51 Prozent der befragten 12- bis 17-Jährigen an, bestimmte Anwendungen aus Datenschutzgründen zu meiden.

[mit Material von Daniel Terdiman, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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