Zahlreiche Nutzer von Apples iWork- und iLife-Anwendungen haben sich in Apples Support-Forum über die in der vergangenen Woche veröffentlichten Updates beschwert. Die neuen Versionen der Apps seien ein „Rückschritt“, da einige Funktionen nicht mehr enthalten seien. Dafür bietet das Unternehmen beide Suiten nun kostenlos an.
In der Textverarbeitung Pages vermissen Nutzer unter anderem die anpassbare Werkzeugleiste, Fußnoten und viele Vorlagen. Zudem hat Apple eine Tabelle von seiner Website entfernt, die die iWorks-Apps mit Microsofts Office-Anwendungen verglich und beispielsweise kompatible Funktionen von Pages und Word beziehungsweise PowerPoint und Keynote auflistete. Damit sollten Nutzer zum Wechsel von Office zu iWork überzeugt werden.
Warum Apple die Funktionen nicht mehr anbietet, ist nicht bekannt. Auf Nachfrage von News.com wollte sich das Unternehmen auch nicht dazu äußern, ob sie wieder Bestandteil künftiger Versionen sein werden. Nutzer, die noch über eine ältere Ausgabe der Anwendungen verfügen, können diese weiterhin verwenden.
Möglicherweise hat Apple den Funktionsumfang reduziert, um die Bedienung zu vereinfachen. Außerdem wurden die iWork- und iLife-Apps auch in anderen Bereichen an ihre Gegenstücke für iOS angepasst. Im Prinzip erscheint das auch sinnvoll, da Apple mit den fraglichen Updates eine Sharing-Funktion integriert hat, die iWork auf Macs oder iOS-Geräten mit iWork für iCloud Beta verbindet, Apples webbasierten Office-Programmen. Nutzer können nun die Arbeit an einem Dokument oder Projekt auf einem Gerät beginnen und jederzeit auf einem anderen Gerät fortsetzen. Um dies über alle Apple-Geräte hinweg zu ermöglichen, mussten offenbar einige Funktionen wegfallen.
Apple hat seine Software wahrscheinlich nicht nur kostenlos gemacht, um mehr Hardware zu verkaufen, sondern auch, um neue Nutzer für seine Online-Dienste zu gewinnen. Laut IDC-Analystin Melissa Webster zielt Apple mit dem Schritt allerdings nicht auf Microsoft. „iWork war niemals als Microsoft-Office-Killer gedacht. Ich glaube auch nicht, dass Apple so darüber denkt.“
Es ist nicht das erste Mal, dass Apple mit der Überarbeitung einer Software einige langjährige Nutzer verärgert hat. 2011 brachte es eine völlig neue Version von Final Cut Pro X heraus, in der einige auf professionelle Anwender ausgerichtete Funktionen wie das Multi-Cam-Editing fehlten. Konkurrenten wie Adobe und Avid reagierten darauf mit hohen Rabatten für Apple-Kunden.
Einige der Funktionen brachte Apple mit einem späteren Update wieder zurück. Ähnlich hatte es schon 2008 reagiert, als es bei einer neuen Version von iMovie auf einige Features des Vorgängers verzichtete. Auch bei iTunes 11 hörte Apple auf die Beschwerden von Nutzern und stellte einige Funktionen, die es zwischenzeitlich entfernt hatte, wieder her.
„Ein Fehler kann Apple ein blaues Auge verpassen“, sagte Webster. „Aber ich glaube, wir können darauf wetten, dass Apple das Problem behebt, wenn die Kunden nur laut genug schreien.“
[mit Material von Richard Nieva, News.com]
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