Der Hersteller Systena hat auf der Japan IT Week in Tokio erstmals sein schon im Juni angekündigtes Tizen-Tablet ausgestellt. Das 10,1-Zoll-Gerät ist das erste seiner Klasse, welches das aus Nokias MeeGo hervorgegangene Linux-Betriebssystem Tizen nutzt.
Das Display bietet eine Full-HD+-Auflösung von 1920 mal 1200 Bildpunkten (WUXGA). Herzstück des Tablets ist eine 1,4 GHz schnelle Quad-Core-CPU auf Basis von ARMs Cortex-A9-Design. Ihr stehen 2 GByte DDR3-RAM zur Seite. Der 32 GByte große interne Speicher kann mittels MicroSD-Karte um bis zu 64 GByte erweitert werden.
Außer einer rückseitigen 2-Megapixel-Kamera besitzt das Systena-Tablet auch eine VGA-Webcam für Videotelefonie in der Front. Eine Internetverbindung lässt sich via WLAN nach IEEE 802.11b/g/n herstellen. Datenübertragung im Mobilfunk per UMTS oder LTE wird nicht unterstützt.
Das auf der Technikmesse gezeigte Modell lief unter der OS-Version 2.1. Systena will das Tizen-Tablet ausschließlich in seinem Heimatmarkt Japan und vor allem für Entwickler anbieten. Dazu bündelt es die Hardware im „Tizen Build Kit“ mit Entwicklerwerkzeugen, technischer Dokumentation und Support. Einen Preis hat der Hersteller noch nicht kommuniziert.
Tizen war in seiner finalen Form auf dem Mobile World Congress 2013 im Februar vorgestellt worden. Die Entwicklungsarbeit haben bisher überwiegend Samsung und Intel geleistet. Mehrfach hieß es, die Koreaner ließen auch ihre Eigenentwicklung Bada einfließen. Aktuell hält Samsung in San Francisco seine erste Entwicklerkonferenz ab, auf deren Programm unter anderem auch Vorträge und Workshops zu Tizen stehen. Ein erstes Smartphone mit dem linuxbasierten Mobilbetriebssystem soll noch im vierten Quartal auf den Markt kommen.
Erst im August hatte Samsung-CEO J.K. Shin in einem Interview gewaltige Ambitionen für Tizen offenbart. Es sei nicht nur eine „einfache Alternative zu Android“, sondern für mehr als Smartphones gedacht – beispielsweise für Fahrzeugsysteme. Wörtlich sagte er: „Es gibt viele Konvergenzmöglichkeiten, nicht nur bei IT-Geräten, etwa von Smartphones, Tablets, PCs und Kameras, sondern auch mit anderen Branchen wie Autos, Biotechnik oder Banken. Konvergenz ist einer der Bereiche, den Samsung am besten beherrscht, denn wir haben die unterschiedlichen Teile und fertigen Produkte.“
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