Ungeachtet wiederholter anderslautender Behauptungen hat Facebook jetzt eingestehen müssen, dass seine jüngsten Nutzer offenbar das Interesse an dem Social Network verlieren. Bei einer Telefonkonferenz mit Analysten zu den jüngsten Quartalszahlen räumte Finanzchef David Ebersman erstmals Probleme in dieser Richtung ein.
„Unsere beste Analyse hinsichtlich des Engagements junger Nutzer in den USA zeigt, dass die Nutzung von Facebook unter US-Teenagern vom zweiten zum dritten Quartal stabil geblieben ist“, erklärte Ebersman. „Aber wir haben einen Rückgang der täglichen Nutzer beobachtet, insbesondere bei jüngeren Jugendlichen.“
Dem CFO zufolge gibt es keine hundertprozentig zuverlässige Methode, um die Aktivitäten von Teenagern auf Facebook zu erfassen, da manche Mitglieder nicht ihr wahres Geburtsdaten angeben. Das Unternehmen habe aber interne Kriterien entwickelt, um die Nutzung durch Jugendliche auszuwerten.
Bisher hatten CEO Mark Zuckerberg und andere Facebook-Manager gebetsmühlenartig wiederholt, dass an Gerüchten um einen Schwund junger Nutzer nichts dran sei. Entsprechende Berichte bezeichnete Zuckerberg im Juli als „nicht nur übertrieben, sondern schlicht falsch“. Auch Finanzchef Ebersman hatte bei der Vorstellung der Bilanz für das erste Quartal 2013 Anfang Mai noch versichert, dass jüngere Mitglieder bis zum Alter von 25 Jahren nach wie vor sehr aktiv seien. Dass sich Teenager von Facebook abwenden, nannte er damals eine „moderne Legende“.
Sein drittes Quartal 2013 schloss das Social Network nach eigenen Angaben mit 1,19 Milliarden Nutzern ab, die mindestens einmal pro Monat auf das Angebot zugreifen, und 728 Millionen täglich aktiven Mitgliedern. Beide Werte erhöhten sich um 18 beziehungsweise 28 Prozent. Damit stieg auch die sogenannte Engagement-Rate auf 61 Prozent, mit der Facebook das Verhältnis zwischen monatlich und täglich aktiven Mitgliedern ausdrückt. Sie soll Investoren verdeutlichen, dass Facebook in der Lage ist, Nutzer auf seiner Site zu halten und sich im Mobilbereich gegen konkurrierende Social-Apps wie Snapchat oder WhatsApp durchzusetzen.
[mit Material von Jennifer Van Grove, News.com]
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