Android 4.4 soll Fragmentierung vermindern

Das zusammen mit Nexus 5 vorgestellte Android 4.4 KitKat soll sowohl auf relativ einfachen als auch auf High-End-Smartphones lauffähig sein und so die Fragmentierung verringern. Google will erreichen, dass die Hersteller künftig nicht mehr zwischen verschiedenen Versionen seines Mobilbetriebssystems wählen müssen. Unabhängig von der jeweiligen Hardware sollen sie vielmehr stets die aktuellste OS-Version verwenden – bei einem Einsteigergerät für 100 Euro ebenso wie bei einem Flaggschiff zum Preis von 600 Euro.

Das zielt auf eine einheitlichere Erfahrung über die zahlreichen verschiedenen Geräte hinweg. Während auf Modellen wie Galaxy S4 oder HTC One neuere Versionen von Android eingesetzt werden konnten, kommen preisgünstigere Geräte mit ein bis zwei Jahre alten Prozessoren noch immer mit einer älteren Variante des Betriebssystems. Das schränkt die verfügbaren Dienste sowie Anwendungen ein und bereitet den App-Entwicklern Probleme. Zur Android-Fragmentierung tragen neben den Herstellern außerdem noch die Netzbetreiber bei, die Updates für verkaufte Geräte oft nur zögerlich freigeben oder gar nicht ausliefern.

(Bild: Google)

Nach einer Studie von Open Signal war im Juli Android Gingerbread – mit den zwischen Februar und September 2011 veröffentlichten Versionen 2.3.3 bis 2.3.7 – noch am weitesten verbreitet und auf 34,1 Prozent aller Android-Geräte im Einsatz. Die aktuellere Version Android 4.1 folgte mit einem Anteil von 32,3 Prozent. Erst im Oktober lief die Android-Version Jelly Bean – zu der die Nummern 4.1 bis 4.3 zählen – auf der knappen Hälfte aller Geräte. Apple hingegen konnte vor Kurzem bei seiner iPad-Vorstellung darauf verweisen, dass bereits 64 Prozent seiner iOS-Nutzer auf iOS 7 aktualisiert hatten.

Die Diskrepanz ist in den aufstrebenden Märkten noch größer. In ihnen ist Android besonders beliebt, aber Gingerbread bleibt führend, weil es sich auch für langsamere und ältere Hardware eignet. „In den aufstrebenden Märkten wächst Android dreifach schneller als in den entwickelten Märkten“, berichtete der für Chrome und Android verantwortliche Google-VP Sundar Pichai bei der Ankündigung von Android 4.4 und Nexus 5. „Das ist ein ziemlich erstaunliches Wachstum, und wir wollen dafür sorgen, dass es großartig läuft.“ Das sei wichtig, weil „die nächste Milliarde Nutzer“ auf Android warte.

Pichai sagte, er habe das Team zur Entwicklung einer Android-Version herausgefordert, die mit weniger Arbeitsspeicher und Prozessorleistung auskommt. Im Ergebnis benötige KitKat 16 Prozent weniger Speicher als Jelly Bean. Nach einem schon vorher durchgesickerten Dokument „optimiert KitKat die Speichernutzung in jeder wesentlichen Komponente“ und stellt „Tools für Entwickler bereit, die ihnen bei der Schaffung speichereffizienter Anwendungen helfen“. Das Dokument nennt dazu „Einstiegsgeräte“, die beispielsweise über 512 MByte RAM verfügen. Google soll dabei außerdem eng mit Huawei, ZTE und weiteren Herstellern zusammengearbeitet haben, die solche Geräte produzieren.

[mit Material von Roger Cheng, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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