Blackberry erhält eine Milliarde Dollar und tauscht CEO aus

Blackberry hat wie angekündigt zu seinen strategischen Plänen Stellung bezogen. Es erhält von Fairfax Financial Holdings eine Investition in Höhe von einer Milliarde US-Dollar und beendet damit die Mitte August begonnene Prüfung strategischer Optionen. Thorsten Heins wird als CEO von John S. Chen abgelöst. Langfristig soll aber eine neue Lösung gefunden werden.

Für seine Finanzspritze erhält Fairfax Obligationen, die sich sieben Jahre lang zum Kurs von 10,00 US-Dollar in Blackberry-Aktien konvertieren lassen. Dies bedeutet einen Aufschlag um 28,7 Prozent auf den Schlusskurs der Aktie vom 1. November 2013. Würde Fairfax alle Obligationen einlösen, entspräche dies einem Anteil von rund 16 Prozent an Blackberry.

Die Pensionskasse war als erster Bieter für das Gesamtunternehmen Blackberry aktiv geworden. Wie später durchsickerte, klappte es aber mit der Finanzierung in Höhe von 4,7 Milliarden Dollar nicht wie geplant. Eine Aufteilung des Unternehmens wurde erwogen, Firmen wie Facebook, Lenovo und Qualcomm als Interessenten zumindest für Teile gehandelt.

Mit dem erweiterten Engagement von Fairfax ist der Verkauf von Blackberry zunächst vom Tisch. John S. Chen wird sich laut Pressemeldung als Interims-CEO um eine neue Strategie, „strategische Geschäftsbeziehungen“ und einen Nachfolger bemühen. Zumindest engere Partnerschaften – etwa mit Facebook, das die Blackberry-Führung letzte Woche nach Menlo Park eingeladen hatte – scheinen also nach wie vor möglich.

Dem bisherigen CEO Thorsten Heins stehen nun wie vorab bekannt geworden 22 Millionen Dollar Abfindung zu. Neben Heins scheidet auch der 67-jährige David Kerr aus dem Verwaltungsrat von Blackberry aus. Den Vorsitz über ein Komitee, das für Kompensationen, Nominierung von Managern und Unternehmenssteuerung bei Blackberry zuständig ist, übernimmt hingegen Prem Watsa, CEO von Fairfax.

Den Interims-CEO John S. Chen hat der Investor Fairfax von außen ins Unternehmen geholt. Er war ab 1998 CEO und Chairman von Sybase gewesen – bis zu dessen Übernahme durch SAP 2010. Seine Karriere begann bei Unisys, später war er unter anderem – wie Heins – für Siemens tätig. Chen sitzt auch in den Aufsichtsräten der Bank Wells Fargo und der Walt Disney Company.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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