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HGST liefert heliumgefüllte Festplatte mit 6 TByte Kapazität aus

Die Western-Digital-Tochter HGST (vormals Hitachi Global Storage Technologies) hat mit der Auslieferung seiner im September 2012 angekündigten Festplatten mit Heliumfüllung begonnen. Das 3,5-Zoll-Modell Ultrastar He6 bietet 6 TByte Speicherkapazität und soll besonders energieeffizient arbeiten. Zielgruppe sind in erster Linie Anbieter von Clouddiensten oder Big-Data-Lösungen.

Im Vergleich zu einer herkömmlich mit Luft gefüllten 4-TByte-Festplatte verwendet die Ultrastar He6 sieben statt fünf Platter – bei gleicher Bauhöhe. Die Dichte von Helium liegt lediglich bei einem Siebtel der Dichte von Luft. Dadurch sind die Strömungseffekte geringer, denen die rotierenden Plattenstapel ausgesetzt sind. Der Motor, der die einzelnen Platter bewegt, benötigt entsprechend weniger Kraft und somit auch weniger Energie.

Aber auch die Strömungskräfte, die Platten und Trägerarme in Schwingungen versetzen, mit denen die Schreib- und Leseköpfe über den Datenspuren positioniert werden, fallen deutlich geringer aus. Daher lassen sich in einer heliumgefüllten Festplatte die Platter enger anordnen – es finden also in einem gleich großen Gehäuse mehr Magnetscheiben Platz. Außerdem können die Datenspuren enger zusammenrücken. Zusätzlich führen die geringeren Scherkräfte und die bessere Wärmeleitfähigkeit von Helium laut HGST dazu, dass das Laufwerk kühler und leiser arbeitet. Durch die höhere Dichte lasse sich darüber hinaus eine um 50 Prozent höhere Kapazität pro Flächeneinheit erreichen.

Die Verlustleistung der Ultrastar He6 soll 23 Prozent niedriger sein als die herkömmlicher Festplatten. Zudem verspricht der Hersteller ein um 49 Prozent besseres TByte–zu-Watt-Verhältnis. Im Idle-Modus begnügt sich die 6-GBit/s-SATA-Version laut Datenblatt mit 5,3 Watt, die 6-GBit/s-SAS-Ausführung mit 5,7 Watt.

Die Vorteile des Betriebs von Festplatten mit Heliumfüllung sind in der Branche seit Langem bekannt. Schwer getan haben sich die Anbieter allerdings beim Produkt- und Prozessdesign, um Helium im Rahmen der Massenproduktion kostengünstig im HDD-Gehäuse zu versiegeln. HGST hat zum Beispiel sechs Jahre benötigt, um einen Prototyp vorzustellen – und noch einmal ein Jahr, um die Serienfertigung anlaufen zu lassen.

Zum Einsatz kommen wird die Ultrastar He6 zunächst in großen Rechenzentren; diesen Kunden macht HGST Projektpreise. Als erste Referenzen, die auch an der Entwicklung mitgewirkt haben, nennt der Hersteller unter anderem Hewlett-Packard, Netflix, Huawei Unified Storage, das Forschungszentrum CERN und Green Revolution Cooling. Bis es die Helium-Platte in den heimischen PC schaffen wird, dürfte es noch einige Zeit dauern.

Vergleich zwischen einer mit Luft und Helium gefüllten Festplatte (Bild: HGST)

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

ZDNet.de Redaktion

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