Telefónica hat große Teile seines Mobilfunkgeschäfts in Tschechien und der Slowakei veräußert. Die niederländische Finanzgruppe PFF übernimmt 65,9 Prozent von Telefónica Tschechien, das dort die Marke O2 betreibt, sowie Telefónica Slowakei. Dafür zahlt sie sofort 63,3 Milliarden Tschechische Kronen (2,5 Milliarden Euro) oder 305,60 Kronen je Aktie. Weitere 404 Millionen Euro werden in vier Jahren fällig.
PFF sichert sich durch den Kauf die Rechte an der Marke O2 in der Region für diesen Zeitraum. Telefónica behält einen Anteil von fünf Prozent an dem Geschäft. PFF wird die rund fünf Millionen tschechischen und 1,4 Millionen slowakischen O2-Kunden übernehmen. Diese sorgten in der ersten Jahreshälfte insgesamt für einen Umsatz von 930 Millionen Euro, was einem Rückgang um etwa fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Die Transaktion unterliegt den üblichen Regulierungsbedingungen und wird noch von der Europäischen Kommission geprüft werden.
Der Verkauf seines zentraleuropäischen Geschäfts erlaubt es Telefónica, 2,6 Milliarden Euro an Schulden zurückzuzahlen. Damit setzt es seine Bemühungen fort, den beträchtlichen Schuldenberg von 49 Milliarden Euro weiter zu reduzieren. Im Juni hatte es schon seine Tochter O2 Irland an den zu Hutchison Whampoa gehörenden Konkurrenten Three verkauft. Auch dieser Erlös floss direkt in die Tilgung.
Laut IDC-Analyst John Delaney hilft der Verkauf von O2 Tschechien Telefónica zudem, in andere Regionen wie Italien und Lateinamerika zu investieren. Sein Engagement in Italien hatte der spanische Telekommunikationskonzern schon im September verstärkt, als er seinen Anteil an der Beteiligungsgesellschaft Telco erhöhte, die 22,4 Prozent an Telecom Italia hält.
Auch in Deutschland war Telefónica zuletzt sehr aktiv. Im Juli kündigte es die Übernahme von E-Plus für insgesamt 8,55 Milliarden Euro an. Vergangenen Monat verkaufte es außerdem sein Hamburger Glasfasernetz an Versatel.
[mit Material von Jo Best, ZDNet.com]
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