In über 400 Städten weltweit haben Demonstrationen stattgefunden, nachdem das Hackerkollektiv Anonymous zu einem „Million Mask March“ aufgerufen hatte. Zahlreiche Anhänger versammelten sich am 5. November in US-amerikanischen Städten, aber auch in Australien, Großbritannien, Brasilien und Mexiko. Viele von ihnen trugen Guy-Fawkes-Masken – teilweise nach hinten aufgesetzt, wenn nach örtlichen Gesetzen eine Maskierung verboten war.

Die Proteste richteten sich gegen Korruption, Sparmaßnahmen und den Überwachungsstaat. Die Demonstrationen sollten „die Menschheit verteidigen“ und „daran erinnern, wer deine Feinde sind: Milliardäre, die Banken und Konzerne besitzen, die Politiker korrumpieren, die das Volk in die Ungerechtigkeit knechten“. Es gehe auch darum, „die Bewegung neu für den Kampf für die Internet-Freiheit zu entzünden“.

„Obama, komm heraus“, riefen Demonstranten vor dem Weißen Haus in Washington. Während die meisten US-Veranstaltungen friedlich verliefen, kam es in Denver zu Verhaftungen, nachdem angeblich ein Gebäude beschädigt wurde.

Demonstranten in über einem Dutzend brasilianischen Städten protestierten gegen die Millionenausgaben für die Fußballweltmeisterschaft, während bei Bildung und Gesundheit gespart werde. In London versammelten sich Teilnehmer am Trafalgar Square und zogen zum Victoria Memorial vor dem Buckingham-Palast, wo es zu vereinzelten Auseinandersetzungen mit der Polizei kam.

Mit dem Aktionstag spielten die Anonymous-Aktivisten auf das Attentat von Guy Fawkes auf den englischen König Jakob I. am 5. November 1605 an. Der 5. November gilt deshalb in Großbritannien noch heute als historischer Tag. In der Graphic Novel „V wie Vendetta“ und dem gleichnamigen Film kämpft ein Anarchist namens „V“ gegen eine totalitäre Regierung und tritt mit einer Guy-Fawkes-Maske auf. Dies inspirierte Mitglieder von Anonymous, bei öffentlichen Aktionen ebenfalls Guy-Fawkes-Masken zu tragen.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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