Amazon implementiert Mozillas Software-Streaming-Standard ORBX

Amazon setzt als erster bedeutender Partner eine Technik von Mozilla und dem US-Unternehmen OTOY ein, die auch ohne Plug-in das Streaming von Spielen, Videos und Software erlaubt. Es hat eine Vereinbarung über die Nutzung des neuen JavaScript-Frameworks ORBX.js getroffen und bietet die Technik seinen AWS-Kunden an.

Kunden der Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2) G2 werden von AWS-Servern komplexe Software und Spiele streamen können, die skalierbares Grafikrendering mit einer GPU benötigen – etwa Autodesk 3DS Max und Maya. Sie sind in der Qualität von 1080p60 in HTML5-fähigen Browsern darstellbar.

OBRX.js ermöglicht es, beispielsweise eine Grafiksoftware im Browser auf unterschiedlichen Geräten wie Laptops und Tablets auszuführen (Bild: Mozilla).

Brendan Eich, Mozillas Chief Technology Officer, der JavaScript schuf und an der Entwicklung von ORBX.js beteiligt war, verbindet damit große Hoffnungen. Nicht nur entfalle die Notwendigkeit lokaler Software-Installationen, vielmehr lasse sich mit der Technik auch das leidige DRM-Problem umgehen.

„Das Problem mit webbasierten DRM-Konzepten besteht darin, dass es die Leute nicht daran hindert, ihre Sachen bei Pirate Bay zu holen“, argumentiert er. „Aber es hindert die Nutzer aufgrund des von Patenten eingemauerten Protokolls daran, mühelos zwischen verschiedenen Geräten zu wechseln.“ Mit einer GPU-basierten Lösung hingegen könnten Rechteinhaber kostenlos ein digitales Wasserzeichen einsetzen, ohne auf ein „toxisches“ DRM-System zurückgreifen zu müssen.

Neben Mozilla und OTOY arbeitete auch Autodesk an ORBX.js mit, das Plug-ins, browserspezifische Videocodecs sowie nativen Code entbehrlich macht. OTOY und Autodesk haben zusammen eine leistungsfähige vorkonfigurierte Workstation namens „OctaneCloud“ entwickelt, die über AWS für professionelle Designer bereitstehen soll. Die Nutzung wird ab 10 Dollar monatlich möglich sein.

Die Workstation wird Autodesk-Programme wie 3DS Max, Maya, Revit und Inventor offerieren – „zugänglich zu jeder Zeit, überall und von jedem Gerät“. Designer und Ingenieure können damit laut Autodesk-CTO Jeff Kowalski „echte Designarbeit leisten, ohne sich Gedanken um mangelnde Performance machen zu müssen.“

[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Bedrohungsindex: Deutliche Zunahme von Infostealern im Oktober

Dazu trägt unter der Infostealer Lumma-Stealer bei. Hierzulande dominiert der Infostealer Formbook die Malware-Landschaft.

16 Minuten ago

Chrome 131 schließt zwölf Sicherheitslücken

Eine schwerwiegende Anfälligkeit hebelt die Sicherheitsfunktion Seitenisolierung auf. Betroffen sind Chrome für Windows, macOS und…

19 Minuten ago

DeepL Voice mit KI für Sprach- übersetzungen

DeepL Voice ermöglicht Live‑Übersetzung von Meetings und Gesprächen in 13 Sprachen.

2 Stunden ago

November-Patchday: Microsoft schließt Zero-Day-Lücken in Windows

Betroffen sind Windows und Windows Server. Microsoft patcht aber auch Schwachstellen in Excel, Word und…

6 Stunden ago

LG zeigt elastisches OLED-Display

Es lässt sich um bis zu 50 Prozent dehnen. Allerdings besitzt es eine deutliche geringere…

22 Stunden ago

BSI zu Cybersicherheit: Bedrohungslage bleibt angespannt

Allerdings nimmt auch die Resilienz gegenüber Cyberattacken zu. Das BSI hat außerdem die Cybersicherheit anstehender…

22 Stunden ago