Google aktualisiert JavaScript-Test Octane

Google hat seinen Test für die Messung von JavaScript-Leistung namens Octane aktualisiert. Version 2.0 schließt jetzt auch zwei Web-Apps ein, die von den Browser-Rivalen Microsoft und Mozilla stammen, nämlich Microsofts Compiler TypeScript und die Kompressionssoftware zlib aus Mozillas Projekt Emscripten. Damit verschiebt sich auch der Fokus: Octane misst nicht mehr nur die Ausführungsgeschwindigkeit, sondern bezieht auch Verzögerungen ein.

Benchmarktests in einem Werbevideo für den Microsoft-Browser Internet Explorer (Screenshot: News.com)

Besonders interessant ist der Einsatz von zlib, da dieses Tool aus dem Umkreis von Mozillas Projekt asm.js stammt, das die JavaScript-Leistung von Browsern dramatisch steigern will, indem es sie für eine bestimmte Teilmenge der Skriptsprache optimiert.

Benchmarks sind letztlich für jeden Internetnutzer von Bedeutung, da Browserentwickler solche Software einsetzen, um ihren Erfolg zu messen. Wichtige JavaScript-Tests neben Octane sind heutzutage Mozillas Kraken, JSbench von der Purdue University oder auch immer noch SunSpider des WebKit-Projekts. Indem Google Apps von Konkurrenten einbezieht, versucht es offenbar, seinem Test mehr Glaubwürdigkeit zu verschaffen – und jede Kritik zu unterbinden, die Testaufgaben seien im Hinblick Googles eigenen Browser Chrome handverlesen.

Allerdings wird es immer schwieriger, die Realität des Web mit einem einzigen JavaScript-Benchmark abzudecken – schließlich unterscheiden sich die Ansprüche deutlich, wenn der User ein Online-Spiel spielt oder komplexe Tabellenkalkulationen durchführt. Zunehmend setzen sich JavaScript-Tests daher aus vielen kleineren Tests zusammen.

Google vertritt natürlich die Meinung, es habe mit Octane die relevanteste Auswahl getroffen: „Wir glauben, dass die meisten anderen Benchmarks nicht ausreichend Wert auf Flaschenhälse legen, deren Optimierung sinnvoll ist, um das Web-Erlebnis für jedermann zu verbessern“, heißt es in der FAQ zu Octane. „Das Web hat sich entwickelt, und viele Tests sind nicht repräsentativ, nicht umfassend genug oder in manchen Fällen auch zu anfällig“ – nämlich für Tricks, die gute Testergebnisse liefern, aber doch keine gute Leistung widerspiegeln.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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