Stephen Elop hat angeblich schon Pläne, welche Maßnahmen er als Microsoft-CEO ergreifen würde. Bloomberg zufolge ist ein Verkauf des Geschäfts mit der Spielkonsole Xbox darunter. Laut der Agentur Reuters steht Elop auf einer Shortlist mit noch rund 10 Kandidaten für die Ballmer-Nachfolge.
Auch im Fall der Suche Bing würde Elop prüfen wollen, ob sie noch für Microsoft sinnvoll sei, haben dem Manager nahestehende Quellen Bloomberg berichtet. Insgesamt strebe er eine Verkleinerung des Konzerns an, um dessen Marktposition zu stärken.
Eine Schlüsselrolle würde in einem von Elop geführten Microsoft hingegen Office zukommen, wie es weiter heißt. Das Bürosoftwarepaket, das auch jetzt ein wichtiger Umsatzbringer für Microsoft ist, dient bisweilen als Argument, um schleppende Windows-Absätze anzukurbeln. Das offenbar unpopuläre ARM-basierte Tablet Surface RT beispielsweise hat Microsoft mehrfach mit dem enthaltenen Office beworben. Elop dagegen würde Office gerne von Windows lösen und die Software auf eine Anzahl Plattformen portieren lassen, um mehr Umsatz zu generieren.
Der frühere Nokia-CEO Elop wird voraussichtlich Anfang kommenden Jahres zusammen mit dessen für 5,44 Milliarden Euro übernommener Gerätesparte zu seinem alten Arbeitgeber Microsoft zurückkehren. Er gilt als Favorit des scheidenden CEOs Steve Ballmer selbst für dessen Nachfolge. Neben seinem Namen wurden zuletzt noch die des aktuellen Ford-CEOs Alan Mulally, von Microsofts Executive Vice President Tony Bates und des bei Microsoft für Cloud und Unternehmenslösungen zuständigen Satya Nadella genannt. Zusätzlich soll es mindestens einen weiteren internen Kandidaten und etwa fünf externe geben.
Microsoft-CEO Steve Ballmer hatte im August seinen Rücktritt angekündigt. Er bleibt im Amt, bis ein Nachfolger gefunden ist – höchstens aber 12 Monate. Ein Sonderkomitee beschäftigt sich nun mit der Suche. Es soll sich auch mit Großaktionären getroffen haben, die Mulally ins Spiel brachten.
Die jetzt Elop zugesprochene Strategie, sich von Verbrauchersparten einschließlich Suchwerbung und der Spielekonsole Xbox zu trennen, hatte diese Woche schon der Microsoft-Mitgründer Paul Allen ins Gespräch gebracht. Sein Portfoliomanager Paul Ghaffari sagte, Microsoft solle sich stattdessen auf Unternehmenskunden konzentrieren, denn seine Einnahmen erziele es ganz überwiegend mit Software und Services für geschäftliche Kunden. „Das Suchgeschäft und selbst die Xbox, die ein sehr erfolgreiches Produkt wurde, lenken davon ab. Meiner Meinung nach gibt es einige Betriebsteile, die sie vermutlich ausgliedern sollten, loswerden sollten, um sich auf Enterprise und die Cloud zu konzentrieren.“
Dass die Xbox wirtschaftlich überhaupt erfolgreich ist, bestreitet dagegen der Nomura-Analyst Rick Sherlund. Er hat errechnet, dass Microsoft jährlich Einnahmen von 2 Milliarden Dollar mit Android-Lizenzen generiert. Das Geld benutze der Konzern, um Verluste der Geschäftseinheiten Mobile und Xbox auszugleichen. In den vergangenen Jahren hatte Redmond stets nur Zahlen für die Sparte Entertainment and Devices veröffentlicht, zu der neben der Spielkonsole Xbox und Windows Phone auch die Android-Lizenzgebühren gehören.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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