Intel kauft Schulsoftware-Entwickler Kno

Intel hat einen Anbieter von über 200.000 interaktiven Lehrbüchern gekauft – das Softwarehaus Kno. Einem Blogbeitrag von Intel-Manager John Galvin zufolge soll damit der Bereich Intel Education ausgebaut werden, der sich mit Klassenzimmer-Technik jeder Art beschäftigt.

Kno unterhält demnach Partnerschaften mit 75 Schulbuchverlagen, deren Inhalte es digitalisiert. Das Unternehmen war erst 2009 im kalifornischen Santa Clara gegründet worden. 2010 hatte es ein eigenes Schultablet vorgelegt, verschob seinen Schwerpunkt aber bald auf Software, darunter auch Apps für Mobilbetriebssysteme. Es unterstützt derzeit die Betriebssysteme Android, iOS, Windows 7 und Windows 8. Einen ersten Eindruck vermittelt eine Handvoll Online-Demos.

Auf die Übernahme hat Techcrunch als erstes hingewiesen. Ihm zufolge wechselt das komplette Team zu Intel, nicht aber CEO Osman Rashid, der auch einer der Gründer vorn Kno war. Er soll mit der von Galvin vorgesehenen künftigen Strategie nicht einverstanden sein.

„Darüber haben Osman und ich schon früh gesprochen“, sagte Intel-Manager Galvin gegenüber Techcrunch. „Ich wollte Kno in eine andere Richtung führen, als Osman das plante. Seine Vorstellung war, sich weiter auf Nordamerika zu konzentrieren, und ich will international weitermachen und dies mit dem Vertriebsteam von Intel auf neue Märkte bringen.“

Ins von klassischen Verlagen dominierte Bildungssegment drängen etwa auch Amazon und Apple. Laut Walter Isaacsons Steve-Jobs-Biografie wollte schon der Gründer und CEO die Verlagsbranche „zerschlagen“. Besonders hatte er es auf den Bereich Schulbücher abgesehen. In diesem Geist entstand das Bildungsportal iTunes U. Schüler und Studenten sollen dort sämtliche Materialien zu ihren Kursen finden, darunter Videos, Dokumente, Apps und natürlich auch elektronische Bücher. Es ist mit der Reader-App iBooks integriert.

Amazon dagegen hat erst letzten Monat einen Mathe-Lernprogramm-Anbieter namens Tenmark übernommen, dessen Plattform sich sowohl an Schüler wie auch Lehrer richtet. Es baut sein Ökosystem für Schüler und Schulen, Studenten und Universitäten Schritt für Schritt aus. Mit Whispercast gibt es beispielsweise schon ein kostenloses Online-Werkzeug, um Bücher und Dokumente für die Schule an Kindle-Geräte zu verteilen. 2011 hatte das Unternehmen außerdem eine Verleihmöglichkeit eingeführt, die Studenten bis zu einen Monat Zugriff auf Fachbücher gibt.

[mit Material von Carrie Mihalcik, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Hightech-Firmen, die an der Börse notiert sind? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Copilot Wave 2: Microsoft kündigt neue KI-Funktionen an

Copilot wird stärker in Microsoft 365 integriert. Neue Funktionen stehen unter anderem für Excel, Outlook,…

6 Stunden ago

Kritische RCE-Schwachstelle in Google Cloud Platform

Schwachstelle weist laut Tenable auf schwerwiegende Sicherheitslücke in Google Cloud Diensten hin, insbesondere App Engine,…

23 Stunden ago

Microsoft macht Office LTSC 2024 allgemein verfügbar

Die neue Version kommt mit einem Supportzeitraum von fünf Jahren. Währenddessen erhält Office LTSC 2024…

23 Stunden ago

iOS 18 schließt 33 Sicherheitslücken

Sie führen unter Umständen zur Preisgabe vertraulicher Informationen oder gar zu einem Systemabsturz. Apples KI-Dienste…

23 Stunden ago

Intel verschiebt Bau der Chipfabrik in Magdeburg

Das Projekt liegt wahrscheinlich für rund zwei Jahre auf Eis. Aus der Fertigungssparte Intel Foundry…

1 Tag ago

Google kündigt neue Sicherheitsfunktionen für Chrome an

Der Sicherheitscheck entzieht unsicheren Websites automatisch alle Berechtigungen. Zudem können Nutzer in Chrome künftig Websites…

2 Tagen ago