AMD hat einen Startzeitpunkt für seine Prozessorreihe Kaveri genannt. Die Application Programming Unit oder kurz APU – AMDs Name für eine Kombination aus Zentral- und Grafikprozessor (CPU und GPU) – wird ab 14. Januar 2014 verfügbar sein.
Die Reihe Kaveri ist für Desktops und Server gedacht. Sie soll bis zu 856 Gigaflops Leistung ermöglichen. Dazu enthält sie vier „Steamroller“ genannte CPU-Kerne, von denen je zwei gemeinsam 2 MByte L2-Cache zur Verfügung stehen, sowie eine Radeon-R7-GPU auf Basis der Architektur Graphics Core Next (GCN) mit 512 Kernen.
Als größte Neuerung durch Kaveri sieht AMD jedoch die Umstellung auf eine heterogene System-Architektur (HSA). Dies bedeutet, dass CPUs und GPUs eng zusammenarbeiten, aber unterschiedliche Aufgaben übernehmen, sodass sie ihre Stärken ausspielen können. So eignen sich CPUs besser für serielle, GPUs aber besser für parallele Rechenaufgaben. Durch die Verteilung der Aufgaben erhofft AMD weniger Leistungsaufnahme und höhere Leistung.
Produktmarketing-Manager Adam Kozak führt dazu aus: „Wir haben immer APUs hergestellt, aber das waren letztlich asymmetrische Blöcke. Die Idee von HSA ist nun, Wege zu finden, damit beide besser interagieren, und so mehr Gigaflops freizusetzen, als früher möglich war.“ Ein wesentlicher Unterschied gegenüber der bisherigen Architektur ist, dass CPU und GPU den gleichen Speicherbereich nutzen. Dadurch müssen Daten, die übergeben werden, nicht mehr vom Speicherblock des einen in den des anderen kopiert werden.
Ein neues Konzept sind auch heterogene Warteschlangen: Bisher hatte stets die CPU anstehende Arbeitslasten verteilt, jetzt können die Recheneinheiten sich gegenseitig Aufgaben übermitteln oder auch selbst zuweisen. Kaveri enthält AMDs Unified Video Decoder, der Hardware-Unterstützung fürs Dekodieren der Standards H.264 und VC-1 mitbringt. H.264 kann er auch enkodieren.
Die ersten Kaveri-APUs werden mit dem Sockel FM2+ für Desktops lieferbar sein. Kurz darauf sollen Varianten für Notebooks, Embedded-Systeme und Mikroserver folgen. Kaveri wird mit 28 Nanometern Strukturbreite gefertigt.
Speziell für Server ist die Baureihe mit dem Namen Berlin vorgesehen. Dabei handelt es sich um APUs mit vier Rechenkernen, die ebenfalls die heterogene Systemarchitektur nutzen. Ihr Start erfolgt im Lauf der ersten Jahreshälfte. Berlin ist Nachfolger der Reihe Opteron-X. Der Halbleiter wird im Bereich Microserver wohl mit Intels 64-Bit-Chips Avoton S1200 konkurrieren, einem in 14 Nanometer hergestellten Atom-Chip.
Mit den neuen Prozessoren wird ein vereinheitlichtes Entwicklerkit (SDK) für die APUs eingeführt. AMD plant auch, seine Entwicklerwerkzeuge der Suite CodeXL zu verbessern. In den nächsten Tagen sind anlässlich des AMD Developer Summit weitere Ankündigungen dazu zu erwarten.
[mit Material von Nick Heath, ZDNet.com]
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