Eine angebliche Bitcoin-Handelsplattform aus Hongkong scheint von der Bildfläche verschwunden. Seit 26. Oktober können chinesische Bitcoin-Käufer nicht mehr auf Global Bond Limited (GBL) zugreifen. Geschätzte 30 Millionen Yuan (3,7 Millionen Euro) sind mit dem Angebot verschwunden.
Diese Zahl hat zumindest ein Sprecher der Opfer genannt, der unter dem Pseudonym South American Vicuna agiert. Er spricht für eine Gruppe von insgesamt 500 Investoren. Wie er der IT Times sagte, haben manche von ihnen ihre Häuser verkauft, um Bitcoins zu erwerben. Jetzt gebe es keine Möglichkeit, das Geld zurückzuerhalten. Anscheinend wurden die Bitcoins nie ausgeliefert, für die die Investoren bezahlt hatten.
Vicuna zufolge fand sich auf der Website von GBL nur noch eine Nachricht, die Site sei kompromittiert worden. Für eine Rücküberweisung von Investitionen forderte es die Einzahlung einer Gebühr auf ein bestimmtes Konto. An der angegebenen Postadresse in Hongkong findet sich keine Spur der Firma.
GBL selbst zufolge hatte es am 8. Juni eine Zulassung der Behörden erhalten. Bei der Bevölkerung warb sie anschließend mit hohen Renditen. Vicuna zufolge hätten die Investoren misstrauisch werden müssen, doch die Gier habe letztlich gesiegt.
Vicuna betreibt selbst eine (echte) Bitcoin-Tauschbörse, btcmini.net. Er wurde aufgrund seiner Kenntnisse der Materie hinzugezogen, da die chinesische Polizei den Opfern nicht helfen konnte. So erzählte ein Betrogener der IT Times: „Als ich ihnen das Verschwinden von GBL gemeldet habe, fragten sie nur: ‚Was ist Bitcoin?‘ und wollten wissen, wie viele Bitcoin man mit einem Yuan kaufen könne.“
Laut Vicuna können die Opfer nicht mehr vorweisen als Screenshots von Überweisungen, von Auszügen ihrer angeblichen Konten und IP-Adressen. Um den Tätern auf die Spur zu kommen, seien weiterführende polizeiliche Ermittlungen nötig.
Die 2008 in Japan erstmals erprobte virtuelle Währung Bitcoin unterliegt derzeit noch starken Schwankungen, was sie zu einem beliebten Spekulationsobjekt macht. Einmal von einer Wechselbörse ausgezahlte echte Bitcoins können allerdings von der Bank nicht zurückgezogen werden: Mit dem Besitz des kryptografischen Schlüssels kann auch der Besitz der virtuellen Münzen nachgewiesen werden.
[mit Material von Liu Jiayi, ZDNet.com]
Tipp: Kennen Sie die größten Technik-Flops der IT-Geschichte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 14 Fragen auf silicon.de.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…