Google hat die für sein „Project Loon“ genutzten Ballone in einem Video vorgestellt. Demnach ist jeder der Ballone, die Wi-Fi-Internetzugang in entlegenen Regionen ermöglichen sollen, für 100 Tage ununterbrochenen Einsatz in der Luft ausgelegt. In dieser Zeit könnte er dreimal die Erde umrunden, rechnet Google.
Als Grundlage dienen Wetterballone, die mit meteorologischer Ausrüstung bis zu 20.000 Meter hoch steigen können, aber dort typischerweise deutlich kürzer aushalten. Als Material für die Hülle wurde bei ersten Tests in Neuseeland gummibandartiges Polyethylen verwendet, der Film deutet aber an, dass die endgültige Entscheidung noch nicht gefallen ist.
Googles Balloon Manufacturing Manager Pam Desrochers scherzt in dem Video: „100 Tage ist lang genug, dass es sich lohnt, aber nicht so lang, dass die eingesetzte Technik bis dahin veralten könnte.“ Das genutzte Material müsse enorm widerstandsfähig sein, da es sowohl Hitze als auch große Kälte aushalten müsse. Weitere Schwierigkeiten seien ultraviolette Strahlung, Wind und Niederschlag. Schon kleinste Löcher könnten die Lebenszeit eines Ballons deutlich verkürzen.
Konzipiert wurde Project Loon im Forschungslabor Google X, das auch die Computerbrille Google Glass hervorbrachte. Der Internetkonzern räumt aber ein, dass sich das Ballon-Vorhaben noch in einer sehr frühen Phase befindet. Es sei eines der „Mondflug“-Projekte, die nicht von heute auf morgen zu realisieren sind. Tatsächlich spiele die Projektbezeichnung Loon auch ausdrücklich darauf an, dass die Idee „ein wenig verrückt“ sei.
Es ist nicht das erste Projekt, das eine Internetversorgung durch Plattformen in großer Höhe vorsieht. Sie alle aber hatten mit dem Aufwand zu kämpfen, die Plattform in einer bestimmten Position zu halten, um den Zugang für die jeweilige Bodenregion bereitzustellen. Das führte laut Google zur Idee von Ballons, die frei schweben und sich von den Winden treiben lassen.
Parallel hat die Regierung Brasiliens ein Internet-Ballonprojekt ins Leben gerufen, das sie vorerst ohne Beteiligung von Google vorantreibt. Anders als Googles Ballons steigen die brasilianischen aber nicht in die Stratosphäre auf, sondern nur einige hundert Meter. Sie treiben nicht frei, sondern werden von einem Seil gehalten, das gleichzeitig als Glasfaserverbindung dient.
[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]
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