Google hat am Dienstag auf einem Hackathon in San Francisco sein Glass Development Kit (GDK) enthüllt, mit dem Entwickler neue Anwendungen für die Computerbrille erstellen können. Das GDK gibt ihnen Zugriff auf Funktionen, die bisher nicht zur Verfügung standen. So können sie jetzt Apps schreiben, die auch offline funktionieren, oder Hardwarebeschleunigung sowie GPS nutzen.
Vor rund 100 geladenen Gästen sagte Timothy Jordan, für Glass zuständiger Entwicklerbetreuer bei Google, dass über 83 Prozent aller Glass-Besitzer bereits mindestens eine Anwendung installiert hätten, obwohl das Aufspielen von Glass-Apps nicht ganz einfach sei. „Das GDK gibt Ihnen die Möglichkeit, Services für Anwender zu entwickeln, welche diese auf natürlichem Weg an jedem Tag ihres Lebens nutzen können.“
Bisher stand Entwicklern nur die Mirror-API zum Erstellen von Glass-Anwendungen zur Verfügung. Das GDK gibt ihnen mehr Programmieroptionen. Sie können beispielsweise auf den Ortungsdienst zugreifen, die Kamera kontrollieren, Sprachkommandos sowie Auslöser in das Optionsmenü einfügen, Live Cards erstellen und Gesten auf dem Touchpad auslesen.
Auf dem Hackathon waren auch einige Firmen vertreten, die vorzeitig Zugriff auf das GDK hatten und in San Francisco jetzt damit erstellte Anwendungen demonstrierten. Die Glassware-App Word Lens übersetzt beispielsweise Texte von Schildern, während man diese betrachtet, und ersetzt die dargestellten Worte durch die gewünschte Sprache. Allerdings gibt es laut Entwickler Quest Visual noch einige Einschränkungen. Noch komme die App nicht mit kleinerer Schrift wie in Speisekarten zurecht. Sie zeigt aber dennoch das Potenzial von Glass.
Zu den übrigen demonstrierten Anwendungen zählten AllTheCooks, die Kochanweisungen und eine Rezeptverwaltung liefert, Stravas Übungstracker für Läufer und Radfahrer, das Wortpuzzlespiel Spellista und die App GolfSight, mit der Golfer auf dem Kurs jederzeit die Distanz zum Grün einsehen und ihre Scorecard im Blick behalten können.
Google wollte auf dem Hackathon aber noch nicht alle seine Pläne für die Glass-Entwicklung offenlegen. Jordan erklärte beispielsweise, er könne nicht über die Nutzer-Sicherheit sprechen – abgesehen von den schon integrierten Fernortungs- und Löschfunktionen.
[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]
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