Die Mozilla Foundation hat ihren Geschäftsbericht (PDF) für das Jahr 2012 veröffentlicht. Ihren Umsatz steigerte die Stiftung demnach gegenüber dem Vorjahr um 90 Prozent auf 311 Millionen Dollar. Das Plus führte Mozilla-Chairman Mitchell Baker zum Großteil auf das neue Suchabkommen mit Google zurück. Der Internetkonzern habe rund 90 Prozent zu den insgesamt 304 Millionen Dollar Einnahmen aus Suchwerbung beigesteuert, die Partner wie Bing, Yahoo, Yandex, Amazon und Ebay an die Stiftung abführen.
Aber auch die Kosten erhöhten sich deutlich gegenüber dem Geschäftsjahr 2011. Sie kletterten um 43 Prozent auf 208 Millionen Dollar. Trotzdem legte der Cash Flow aus dem operativen Geschäft um 56,9 Millionen Dollar auf 70,3 Millionen Dollar zu.
In einem Interview mit News.com bezeichnete Baker die Einführung von Firefox OS als einen wichtigen Fortschritt. „In Entwicklungsländern ist die Nachfrage nach Smartphone-Technologie zu einem vernünftigen Preis und ohne eine langfristige Vertragsbindung sehr hoch“, schreibt Mozilla in seinem Geschäftsbericht. Durch die Nutzung von Webtechnologien benötige Firefox OS weniger Speicher und CPU-Leistung. Derzeit seien Firefox-OS-Smartphones in zehn europäischen und lateinamerikanischen Ländern erhältlich.
Der kürzere Release-Zyklus von Firefox werde inzwischen von den Nutzern gut angenommen, so Baker weiter. Dazu habe vor allem die Aktualisierung im Hintergrund und ohne Interaktion mit dem Anwender beigetragen. „Egal was man macht, es gibt immer einige Leute, die unzufrieden sind.“
Zudem erwartet Baker, dass die meisten User die neue Australis-Oberfläche für Firefox als Verbesserung ansehen werden. „Wir gehen aber auch davon aus, dass diejenigen, die die Oberfläche nicht mögen, laut protestieren werden, was oft bei Änderungen der Benutzeroberfläche passiert“, sagte Baker. Mozilla werde auf diese Kritik hören und versuchen, herauszufinden, wie groß diese Gruppe sei. „Wir haben aber auch einige Dinge im Kopf, die unseren Nutzern helfen können zu verstehen, was kommt.“
Des Weiteren will Mozilla am freiwilligen Trackingschutz Do Not Track (DNT) festhalten. DNT sei ein sehr komplexes Thema mit vielen Beteiligten, so Baker. Zudem gebe es viele technische Veränderungen in diesem Bereich wie Googles Cookie-Alternative AdID. Sollten sich einige Werbetreibende jedoch dazu entscheiden, den Standard nicht zu unterstützen, dann funktioniere Do Not Track nicht. „Ich glaube aber nicht, dass wir schon an diesem Punkt sind.“
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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