Intel-CEO Krzanich plant radikale Schritte zur Neuausrichtung

Während einer Investorenkonferenz hat Intel-CEO Brian Krzanich deutlich gemacht, dass dem Chiphersteller grundlegende Änderungen bevorstehen. Er breitete konkrete Pläne und Absichten aus, nachdem Chairman Andy Bryant Fehler eingeräumt hatte – Intel habe zu lange nicht auf den Abschwung des PC-Markts sowie den Trend zu Tablets und Smartphones reagiert.

CEO Brian Krzanich (Bild: Intel)

Intel will unter anderem seine Werke für „jedes Unternehmen“ öffnen, das seine ausgereiften Fertigungstechniken nutzen möchte. Bislang verhielt sich der Konzern sehr zögerlich, wenn es darum ging, Chips auch in größerem Maße als Auftragshersteller zu fertigen.

Viel Beachtung fand die Ankündigung eines Handychips namens „SoFIA“, der aus Zeitgründen 2014 zunächst in einem Werk außerhalb des Unternehmens in Produktion gehen und erst später von Intel selbst gefertigt werden soll. Dieses niedrigpreisige System-on-a-Chip soll hochintegriert sein und weltweites 3G sowie HSPA+ bieten. Es basiert auf einem vorhandenen Chip mit einem ARM-Prozessor, der aber durch Intel-Technik ersetzt wird.

Analyst Doug Freedman von RBC Capital Markets bezeichnete SoFIA als „pragmatischen Weg, der auf den Einsteigermarkt zielt“. Ein weiteres Beispiel für Intels neue Ausrichtung sieht er in Modemchips. Ein zukünftiges Multimode-Modem soll aktuellste Breitbandtechnik integrieren, darunter TD-LTE und TD-SCDMA.

Brian Krzanich sprach von unterschiedlichen Chips für Roboter und Sensoren, Tablets und leichtgewichtige Computer, Mobilgeräte und Big-Data-Rechenzentren. Er hielt vor den Investoren einen der kleinen Chips mit geringem Energiebedarf hoch, die für Wearable Computing und mit dem Internet verbundenen Sensoren gedacht sind.

Der Chiphersteller hofft natürlich auch darauf, dass sich die Verbraucher erneut Intel-basierten PCs zuwenden. Diese sollen 2014 zunehmend abnehmbare Displays bieten, die als eigenständige Tablets zu nutzen sind, durch gestenbasierte Bedienung beeindrucken und mit einer Palette verschiedener Betriebssysteme laufen.

Besonders viel erwartet sich der Konzern von der Cloud. Intel-Manager erklärten, für Unternehmen sei es erheblich günstiger, eigene Cloud-Computing-Systeme zu schaffen, als öffentliche Angebote wie Amazon Web Services zu nutzen. Zum Ende der Konferenz erklärte Intel, stärker in Tablets und die Cloud – und zugleich etwas weniger in PCs und Mobiltelefone investieren zu wollen.

Das Cloud-Geschäft, High-Performance-Computing sowie Hardware für Telekommunikation sollen laut Intels Prognose bis 2017 einen Zuwachs um über 20 Prozent erleben. Es könnte helfen, wenn ein weiterhin lustloses PC-Geschäft auszugleichen ist.

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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