Japanisch-amerikanisches Konsortium forscht an DRAM-Nachfolger MRAM

Mehr als 20 japanische und amerikanische Chipfirmen wollen gemeinsam Techniken für die Massenproduktion des DRAM-Nachfolgers Magnetoresistive Random Access Memory (MRAM) entwickeln. Einem Bericht von Nikkei Asian Review zufolge sollen Verbraucher vor allem vom Einsatz von MRAM-Speicher in mobilen Geräten profitieren.

MRAM-Speicherbausteine von Toshiba (Bild: Toshiba)

Dem Konsortium gehören neben den japanischen Unternehmen Tokyo Electron, Shin-Etsu Chemical, Renesas Electronics und Hitachi auch Micron Technology an. Der US-Hersteller ist Nikkei zufolge der weltweit zweitgrößte Anbieter von Dynamic Random Access Memory (DRAM).

Die Firmen werden demnach mehrere Dutzend Forscher an die Tohoku University in Nordjapan entsenden. Dort sollen sie im Februar unter der Leitung von Professor Tetsuo Endoh die Forschungsarbeit aufnehmen. Eine Technologie für die Massenfertigung von MRAM soll bis März 2017 entwickelt sein. Micron hoffe, die Technik bis 2018 einsetzen zu können, so Nikkei weiter.

MRAM speichert Informationen im Gegensatz zu herkömmlichem DRAM mit magnetischen und nicht mit elektrischen Ladungselementen. MRAM ist nicht flüchtig, benötigt aber höhere Spannungen als DRAM, um hohe Geschwindigkeiten erzielen zu können. Nikkei zufolge kann MRAM die zehnfache Kapazität und auch die zehnfache Schreibgeschwindigkeit von DRAM erreichen.

Der Energieverbrauch liege im Vergleich zu DRAM trotzdem nur bei rund einem Drittel, heißt es in dem Bericht. Dadurch könne MRAM nicht nur die Leistung von Smartphones und Tablets verbessern, sondern auch deren Akkulaufzeigt im Standby auf mehrere Hundert Stunden erhöhen.

Toshiba hatte schon im Dezember 2012 verkündet, es arbeite an MRAM-Speicher, um den in Smartphone-Prozessoren enthaltenen SRAM-Speicher zu ersetzen. Das japanische Unternehmen will auf diese Art den Stromverbrauch mobiler CPUs um zwei Drittel senken. Nikkei zufolge beschäftigen sich auch SK Hynix, Samsung und das inzwischen zu Micron gehörende Elpida Memory mit MRAM. Zusammen kontrollierten sie 90 Prozent des DRAM-Weltmarkts.

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

2 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago