Ein Wissenschaftler der US-Universität Princeton plant ein Vorhersagesystem, das auf einem virtuellen Handel basiert. Der Informatikprofessor Ed Felten will dazu die Prinzipien der Peer-to-peer-Währung Bitcoin verwenden, die in den letzten Jahren einer seiner Forschungsschwerpunkte war. The Verge hat den Blogeintrag von Felten aufgegriffen.
Ähnlich wie Intrade soll auch der geplante Prognosemarkt Handel mit möglichen Ausgängen eines Ereignisses erlauben – und zwar anonym und autonom ohne Eingriffe von außen. Felten zufolge sind die Vertragsabschluss- und Konsens-Mechanismen von Bitcoin ideal, um einen solchen dezentralisierten Markt für Vorhersagen einzurichten.
Der Handel mit Prognosen ist ein von Ökonomen oft diskutiertes Modell, das in ersten Versuchen bessere Ergebnisse als Marktforschungen gebracht hat. Teilnehmer können beispielsweise den Sieger einer Wahl vorhersagen. Sie erhalten nur dann eine Auszahlung, wenn ihre Vorhersage eintritt – das so genannte Anreizsystem.
In der realen Welt gelten solche Märkte aber als Wetten, die ohne Lizenz illegal sind. So wurde das genannte Intrade 2013 vorläufig eingestellt. Ein dezentralisierter Prognosemarkt ließe sich natürlich weniger leicht schließen als bisherige zentralisierte Versuche.
Ein großes ungelöstes Problem eines solchen Prognosemarkts sieht Felten aber noch: Wer definiert in einem dezentralen System die Ergebnisse, von denen die Auszahlung abhängt? Selbst bei einer unstrittigen Entscheidung (etwa einem Wahlausgang) muss jemand die Daten einpflegen, von deren Korrektheit das gesamte System abhängt.
Die virtuelle Währung Bitcoin selbst hat am Wochenende mit 1200 Dollar einen neuen Rekordkurs erreicht und damit ihren Wert innerhalb weniger Wochen mehr als versechsfacht. Dabei waren schon bei einem Kurs von 300 Dollar Befürchtungen laut geworden, es handle sich um eine neue Spekulationsblase, in in Kürze platzen werde.
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