Apple hat mit Topsy ein Unternehmen gekauft, das sich auf die Analyse von Tweets spezialisert hat. Nach einem Bericht des Wall Street Journal ließ sich der iPhone-Hersteller die Übernahme mehr als 200 Millionen Dollar kosten. Apple bestätigte den Kauf, erklärte dazu aber lediglich, es kaufe von Zeit zu Zeit kleinere Technologiefirmen, mache seine Pläne aber grundsätzlich nicht öffentlich.
Topsy ist einer der relativ wenigen Partnerdienste, die von Twitter zertifiziert wurden. Er gehört zu den Dienstleistern im Bereich Datenhandel, die Tweets kategorisieren und Trends sichtbar machen. Er kann beispielsweise Unternehmen darüber informieren, wie oft ein Begriff getwittert wurde, oder auch die Resonanz auf eine Kampagne oder ein Ereignis messen. Als zertifizierter Partner hat Topsy dabei vollen Zugriff auf die „Fire Hose“, also alle seit 2006 veröffentlichten Tweets.
Eine Mutmaßung zu Apples Interesse an Twitter-Analysen ist, dass es damit iTunes-Nutzern bessere Empfehlungen für Musik, Filme und TV-Serien geben möchte. Erkenntnisse aus der Analyse des weltweiten Twitter-Traffics könnten auch Inserenten zugute kommen, die Werbung auf Apples iAd-Plattform schalten. Denkbar wäre zudem, dass Apple damit die Suchfunktion seines Sprachassistenten Siri verbessern will.
Einen zeitweiligen Ausflug in das Social Networking unternahm Apple bereits mit Ping, einem in iTunes 10 integrierten Musik-Netzwerk. Apple-CEO Tim Cook musste aber eingestehen, dass es sich nicht durchsetzen konnte. Ende September 2012 wurde das „Social Network für Musik“ geschlossen.
Apples Übernahmen in diesem Jahr galten vor allem der Softwareentwicklung für Mobilgeräte und der Verbesserung seiner Kartendienste. Mit dem auf die Routenplanung öffentlicher Verkehrsdienste spezialisierten HopStop, Locationary und Embark übernahm es Firmen, mit deren Produkten es offenbar Apple Maps für iOS verbessern wollte. Für besonderes Aufsehen sorgte die Übernahme des 3D-Sensor-Herstellers PrimeSense. Das Unternehmen steht hinter der Entwicklung der ersten Kinect-Generation, hat inzwischen aber auch Sensoren für mobile Geräte im Programm.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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