Der zahlungsunfähige SSD-Hersteller OCZ hat eine Kaufvereinbarung mit Toshiba geschlossen. Die Japaner wollen nach Abschluss des Konkursverfahrens nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts für 35 Millionen Dollar nahezu alle Vermögenswerte des kalifornischen Unternehmens übernehmen. Dazu gehöre auch das komplette SSD-Geschäft für Privat- und Firmenkunden, heißt es in einer Mitteilung.
Der Aufsichtsrat von OCZ hat die Transaktion bereits abgesegnet. Sie benötigt aber noch die Zustimmung des zuständigen Insolvenzgerichts. Mit einem Abschluss rechnen die Unternehmen innerhalb der nächsten 60 Tage. Zuvor steht aber noch das obligatorische Auktionsverfahren an.
Die Vereinbarung zwischen OCZ und Toshiba sieht vor, dass OCZ seinen Geschäftsbetrieb zunächst fortführt und währenddessen sowohl Bestands- als auch Neukunden betreut. Damit es über ausreichende Geldmittel verfügt, stellt Toshiba ein Massedarlehen bereit. Außerdem versorgen die Japaner OCZ mit Flashspeicher für seine SSDs.
Durch die Übernahme würde Toshiba Zugriff auf OCZs proprietäre Controller, Firmware und Software erhalten. Gleichzeitig übernähme es neben dem Personal auch die etablierten Marken und Vertriebskanäle des 2002 gegründeten Herstellers.
„Sollte unser Gebot erfolgreich sein, wird die Kombination aus unserer führenden NAND-Technik und OCZs SSD-Expertise uns ermöglichen, Toshibas SSD-Geschäft weiter zu stärken“, sagte Seiichi Mori, für Toshibas Halbleiter- und Storage-Abteilung zuständiger Vizepräsident. OCZ-CEO Ralph Schmitt ergänzte: „Wir haben eifrig an dieser Partnerschaft mit Toshiba gearbeitet und glauben, dass dies angesichts des aktuellen Zustands unseres Unternehmens die beste Lösung ist.“
Der vor allem für seine günstigen SSDs bekannte Hersteller hatte vergangene Woche eingeräumt, dass er zahlungsunfähig ist. Der Risikokapitalgeber Hercules Technology Growth Capital hatte am 25. November die Kontrolle über alle seine Geldmittel übernommen, nachdem OCZ die Bedingungen eines laufenden Kreditvertrags nicht mehr einhalten konnte.
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