Europol hat zusammen mit Polizeieinheiten aus den USA und Hongkong 690 Domains beschlagnahmt, die angeblich zum Vertrieb von Produktfälschungen verwendet wurden. Nach dem gestrigen Computerschnäppchentag Cyber Monday hieß die Operation „Project Cyber Monday IV“ – oder auch schlichter „Transatlantic 3“. Im Vorjahr waren bereits 132 Domains beschlagnahmt worden.
Auf die USA entfielen dieses Jahr 297 Beschlagnahmungen, dagegen 393 auf die europäischen Länder Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Rumänien, Spanien und Ungarn. Besucher einer der betroffenen Sites stoßen auf einen Hinweis der Polizeibehörden.
US-Zolldirektor John Sandweg kommentiert: „Fälscher nutzen die Festtagsstimmung der Einkäufer weltweit, um Kunden billige Nachbauten unterzujubeln. Verbraucher müssen sich, ihre Familien und auch ihre Finanzdaten vor den kriminellen Netzen schützen, die diese unechten Sites betreiben.“
Die ganze Fälscherbranche auszuhebeln oder auch nur signifikant zu stören sei aber schwierig, sagen unabhängige Beobachter: „In einer Marktwirtschaft gibt es da keine endgültige Lösung – wenn Güter einen Wert besitzen, wird auch jemand die Nachfrage der Verbraucher auszunutzen versuchen, indem er scheinbar das gleiche Gut billiger vertreibt“, kommentiert Mark Owen von der Anwaltskanzlei Taylor Wessing. „Die Regulierer versuchen ja auch nur, die gleiche Technik zu nutzen wie die Produktpiraten. Wie einen Straßenhändler ohne Lizenz kann man sie vorübergehend vertreiben, aber eine Ecke weiter bieten sie ihre Waren erneut an.“ Er erwartet entsprechend nicht, dass die internationale Maßnahme viele Verhaftungen nach sich ziehen wird.
[mit Material von Tom Brewster, TechWeekEurope.co.uk]
Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit der europäischen Technologie-Geschichte aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Mit dem Tool können Unternehmen KI-Agenten mithilfe synthetisch generierter Daten testen, um präzise Antworten und…
Kostengünstiger Mini-PC mit AMD Ryzen 7 5825U-Prozessor, 16 GB Arbeitsspeicher (RAM) und 512 GB SSD.
Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.
Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.
Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.
Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.