Vuzix bietet ab sofort eine Google Glass ähnelnde Datenbrille an. Der Hersteller beschreibt sie als erste kommerziell verfügbare „Smart Glasses“. Das auf Android basierende Modell M100 kostet 999 Dollar und damit 500 Dollar weniger als Googles Explorer Edition. Es lässt sich ab sofort auf der Website des Anbieters vorbestellen. Die Versandzeit ist mit zwei bis vier Wochen angegeben. Entwickler konnten die M100 schon seit dem Frühjahr testen.
Vuzix hat mehrere Datenbrillen entwickelt, von denen es manche auf der CES im Januar gezeigt hatte. Einige ähneln einem Headset mit Ausleger. Sie greifen auf Informationen eines verbundenen Smartphones zu und stellen diese in einem virtuellen Display vor einem Auge dar. Andere ähneln eher klobigen Sonnenbrillen und zielen auf den Einsatz im Zusammenhang mit Augmented Reality ab.
Das nun verfügbare Modell M100 nimmt eine Zwischenstellung ein, es kann sowohl von Privatkunden als auch gewerblichen Anwendern genutzt werden. Wahlweise vor dem rechten oder linken Auge zeigt die Brille in einem wahrgenommenen Abstand von rund 35 Zentimetern ein virtuelles 4-Zoll-Bild an. Dessen Helligkeit wird mit mindestens 2000 Candela pro Quadratmeter angegeben.
Zur Datenbrille gehören ein Ohrhörer, ein Mikrofon mit Geräuschunterdrückung sowie eine 5-Megapixel-Kamera, die auch 1080p-Videos aufzeichnen kann. Der interne Akku bietet eine Kapazität von 600 mAh und soll die Anzeige des virtuellen Displays bis zu zwei Stunden unterstützen. Ein zusätzliches Akkupack, das am Gürtel befestigt werden kann, erlaubt mit einer Kapazität von 3800 mAh bis zu 6,5 Stunden Betriebszeit.
Der integrierte Prozessor (OMAP4430) taktet mit 1 GHz und kann auf 1 GByte Arbeitsspeicher zugreifen. Der 4 GByte große interne Flashspeicher lässt sich über einen MicroSD-Steckplatz um bis zu 32 GByte erweitern. Drahtloskommunikation ist via WLAN nach IEEE 802.11b/g/n und Bluetooth 4.0 möglich. Vorinstallierte Anwendungen erlauben die Aufnahme sowie das Betrachten von Fotos und Videos, Zugriff auf den Kalender und Pairing mit dem Smartphone.
Die Computerbrille arbeitet laut Hersteller aktuell mit Android-Geräten zusammen, Support für iOS sei in Arbeit. Vuzix fährt damit zweigleisig. Zum einen bietet es interessante Nutzungsmöglichkeiten für Verbraucher, so wie Google das mit Glass verspricht. Zum anderen will der Hersteller auch Ansätze für den Vertrieb in Firmen erschließen, etwa bei der Fertigung, in der Logistik oder bei Servicetechnikern. Wie er sich das vorstellt, hat er bereits im Mai dieses Jahres zusammen mit SAP vorgeführt.
„Die Zeit für Wearable-Computing-Geräte ist gekommen“, sagt Paul Travers, CEO und Präsident von Vuzix. „Wir glauben, was Vuzix anbietet, ist das Umfassendste und Innovativste in der Kategorie Enterprise-basierter Smart Glasses.“
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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