Bundeskriminalamt verhaftet Bitcoin-Betrüger

Das Bundeskriminalamt (BKA) ermittelt zurzeit im Auftrag der Staatsanwaltschaft Kempten gegen drei Beschuldigte wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Computerbetrugs. Die Verdächtigen sollen unter anderem Bitcoins mit einem aktuellen Marktwert von 700.000 Euro illegal generiert haben.

Im Rahmen seiner Ermittlungen führte das BKA zusammen mit der Spezialeinheit GSG 9 in der Nacht von Sonntag auf Montag Durchsuchungen in Bayern und Niedersachsen durch. Dabei wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt und zwei Haftbefehle vollstreckt.

Nachfolgende Ermittlungen bestätigten den Verdacht, dass die drei Beschuldigten eine bestehende Schadsoftware modifiziert, sie im Internet verbreitet und dadurch fremde Computersysteme kompromittiert haben. Die infizierten Zombie-PCs schlossen sie zu einem Botnetz zusammen.

„Neben der Ausspähung digitaler Identitäten konnten die Täter über die kompromittierten Rechner die digitale Währung Bitcoin generieren und sich einen erheblichen Vermögensvorteil verschaffen“, teilte das BKA mit. Darüber hinaus stellte es weitere Hacking-Aktivitäten, Betrugsstraftaten, Verstöße gegen das Urheberrechtsgesetz sowie Straftaten in Verbindung mit der Verbreitung pornografischer Schriften fest. Die illegal generierten Bitcoins wurden beschlagnahmt.

„Durch die über das Internet zur Verfügung gestellte digitale Infrastruktur eröffnen sich für Kriminelle immer wieder neuartige modi operandi mit enormen Schadensausmaßen“, kommentierte BKA-Präsident Jörg Ziercke. „Digitale Zahlungsmittel wie Bitcoins werden die Strafverfolgungsbehörden auch in Zukunft beschäftigen. Die relative Anonymität dieser Währung vereinfacht Geldwäsche und verringert gleichzeitig das Entdeckungsrisiko.“

Trotz solcher Bedenken gewinnt die Bitcoin aktuell kontinuierlich an Wert und Beliebtheit. Vergangene Woche übertraf sie erstmals die 1000-Dollar-Marke. Und auch immer mehr Online-Händler und Unternehmen wie WordPress akzeptieren sie als alternatives Zahlungsmittel. Die britische Kanalinsel Alderney plant sogar, die virtuelle Währung in Münzform auszugeben, um sich so finanzielle Unabhängigkeit zu sichern.

ZDNet.de Redaktion

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