Facebook will in Zukunft „das, woran wir arbeiten, der Welt der Entwickler zur Verfügung stellen.“ Mit diesen Worten hat James Pearce vom Open-Source-Team ein verstärktes Engagement für quelloffenen Code angekündigt. Als Motiv nannte er bei einer Veranstaltung am Firmensitz in Menlo Park „enlightened benevolence“, also in etwa „aufgeklärte Mildtätigkeit“.
Pearce zitierte auch frühere Aussagen von CEO Mark Zuckerberg, man wolle einen Beitrag zu einer weltweiten Wissensökonomie leisten. Das Engagement für quelloffene Technik sei ein Teil davon und die logische Fortsetzung der seit 18 Monaten laufenden Bemühungen, ein Mobile-Unternehmen zu werden.
Details lieferte sein Kollege Christian Legnitto. Er bezog sich auf die jüngste Börsenpflichtmeldung von Facebook, der zufolge Facebook derzeit 874 Millionen aktive Nutzer im Monat und im Tagesschnitt immerhin 507 Millionen aktive Nutzer hat. „Das heißt, dass Facebook Mobile ist. Es heißt aber auch dass Mobile Facebook ist.“ Das weitere Wachstum beider erfordere eine symbiotische Beziehung.
Wenn Facebooks Messaging-Team jetzt beispielsweise neue Funktionen entwickle, dann parallel für Desktops, iOS und Android. „Facebook will das direkt ausliefern. Wir wollen uns schnell bewegen und das wiederholen können.“ Beispielsweise verwende man Git und Buildbot, um kontinuierlich neuen Code zu integrieren und Fehler zu finden, „bevor sie ein Mensch bemerken kann.“
Die Schwierigkeit sei nicht der Code fürs Web, sondern der native Code. Dafür habe man eine Reihe von Werkzeugen entwickelt, beispielsweise Buck, das Apps für Android und generische Java-Anwendungen erstellen kann. Es sei in der Lage, eine neue Version von Instagram in weniger als 20 Sekunden zu erstellen. Und ein anderes namens Rebound erstelle Animationen für Android und das Web, die die meisten User von Chat Heads kennen dürften.
„Wir erstellen nicht nur Open Source für Android. Wir lieben es“, sagt Legnitto. Facebook sei aber auch von der iOS-Nutzerbasis abhängig. Leider seien Apples Entwicklerwerkzeuge vor allem für einzelne Programmierer und Teams mit höchstens fünf Mitgliedern ausgelegt. „Bei unserer Größenordnung versagt so etwas schnell.“ Deshalb habe man Xctool entwickelt, das parallele Tests durchführe und dadurch massive Beschleunigung gebracht habe.
Als Repositorien nutzt Facebook vor allem GitHub, aber in Einzelfällen auch Bitbucket und Apache. Legnitto betont, dass Facebooks Open-Source-Projekte noch in einer frühen Phase stecken. Es gebe rund 90 öffentliche Projekte mit 65.000 Beobachtern, 15.000 Forks und 2600 Mitarbeitern aus 56 Firmen. Pearce ergänzte: „Wir stehen erst bei einem Prozent.“
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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