China untersagt Banken Handel mit Bitcoins

Die Chinesische Volksbank (PBC) hat Bitcoin-Transaktionen durch Banken und andere Finanzdienstleister für illegal erklärt. In einer FAQ weist sie auf das hohe Risiko von Geldwäsche und die Möglichkeit der Nutzung für illegale Aktivitäten hin. Durch die Anonymität und das Fehlen einer zentralen Kontrolle sei Bitcoin nur sehr eingeschränkt nutzbar, heißt es dort auch.

Online-Communitys können weiter Transaktionen in Bitcoin durchführen, wenn sie bereit sind, die möglichen Konsequenzen zu tragen. Vor wenigen Wochen hatte die PBC als Zentralbank der Volksrepublik China noch erklärt, sie plane nicht, Bitcoins in irgendeiner Form anzuerkennen, werde den Online-Gebrauch aber nicht einschränken.

Als Beispiele nennt die Bank jetzt Waffen- und Drogenhandel, die mit Bitcoins ermöglicht würden. Sie ist nach eigenen Angaben im Gespräch mit Ministerien und anderen Behörden, um ihre neue Richtlinie durchzusetzen. Bis dahin sei jeder Finanzdienstleister aufgefordert, die Öffentlichkeit verantwortungsbewusst zum Umgang mit Bitcoins zu beraten.

In China ist die weltweit größte Bitcoin-Wechselbörse BTC China ansässig. Mit täglich rund 90.000 gehandelten Bitcoin und einem Handelsvolumen von bis zu 200 Millionen Yuan (24 Millionen Euro) hat sie in diesem Jahr die japanische Mt Gox und Bitstamp in Slowenien überflügelt. Erst im November hatte sie 5 Millionen Dollar Kapitalzufuhr durch das US-Unternehmen Lightspeed Venture Partners erhalten. Mit dem Geld will sie nach eigenen Angaben die Integrität ihres Produkts und der Investitionen von Kunden voranbringen.

Derzeit sind etwa 12,08 Millionen Bitcoins im Umlauf. Ihr Wert liegt aktuell nach deutlichen Kursverlusten bei jeweils rund 1045 US-Dollar.

Die auch in China offenbar verbreitete Hoffnung auf schnelles Geld durch Bitcoin-Anlagen hatten kürzlich Betrüger aus Hongkong ausgenutzt. Ihre angebliche Wechselbörse Global Bond Limited (GBL) verschwand mit geschätzten 30 Millionen Yuan (3,7 Millionen Euro) Beute. In chinesischen Presseberichten hieß es, einige Anleger hätten ihr Haus verkauft, um die versprochenen hohen Renditen einzustreichen.

[mit Material von Eileen Yu, ZDNet.com]

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago