Die Linux Foundation meldet drei neue Mitglieder. Der prominenteste Neuzugang ist der Videospiel- und Software-Entwickler Valve, der aktuell vor dem Start seines linuxbasierten Betriebssystems SteamOS steht. Die anderen beiden sind Virtualisierungsspezialist Cloudius Systems und die Cloud-Interessengruppe Heterogeneous System Architecture (HSA).
Steam OS wird vor allem dem Zugang zu Musik- und Videospieldiensten dienen, ist also eher fürs Wohnzimmer als fürs Arbeitszimmer von Haushalten gedacht. Es kann entweder auf einem Standard-PC oder einer speziellen „Steam Machine“ zum Einsatz kommen. Mit Steam betreibt Valve bereits eine erfolgreiche Online-Vertriebsplattform und -Community für Spiele.
Für Valve sagte Mike Sartain: „Der Beitritt zur Linux Foundation ist für Valve einer von mehreren Wegen, Linux als Spieleplattform zu fördern. Wir hoffen, Werkzeuge für Entwickler beisteuern zu können, die neue Erfahrungen mit Linux realisieren, aber auch Hardware-Hersteller dazu zu bringen, den Linux-Support zu priorisieren – und natürlich, eine elegante und offene Plattform für Linux-Nutzer zu liefern.“
Valve war in den Neunzigerjahren als Entwickler der Spielereihe Half-Life bekannt geworden. Mit der Steam-Plattform stieg es in die digitale Distribution von Spielen ein. Rund 65 Millionen Mitglieder nutzen sie aktuell für Spiele-Downloads und als Community. 2012 wurde dort auch Software jenseits von Spielen eingeführt, was Valve zu einer Konkurrenz für andere Download-Märkte machte. Mit Windows 8 und dem Windows Marketplace droht Microsoft jedoch, allen solchen Angeboten das Wasser abzugraben. Geräte mit Windows RT können sogar nur von dort Software beziehen – ähnlich wie bei Apples iOS.
Die gemeinnützige Linux Foundation war 2000 zur Förderung des freien Betriebssystems gegründet worden. Ihr Chief Operating Officer Mike Wooster kommentiert: „Unsere neuen Mitglieder glauben daran, dass Linux eine strategische Investition ist, die ihren Märkten schnellstmögliche Weiterentwicklung erlaubt, sodass sie dort langfristig eine Rolle spielen und wettbewerbsfähig bleiben können.“
Die Foundation verwaltet übrigens auch den Code für das Mobilbetriebssystem Tizen. Kürzlich hatte sie die Hoffnung geäußert, dass Linux damit den Sprung auf Tablets und Smartphones schaffen wird.
[mit Material von Steve McCaskill, TechWeekEurope.co.uk]
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