Mit einer Settop-Box will Google offenbar einen weiteren Versuch unternehmen, mit Geräten und Diensten ins Wohnzimmer zu kommen. Die Box soll auf Googles Mobilbetriebssystem Android basieren und zusammen mit einer Touchpad-Fernbedienung ausgeliefert werden. Das Gerät könnte im ersten Halbjahr 2014 als Nexus TV verfügbar werden.
Das berichtet The Information, eine Website von früheren Reportern des Wall Street Journal, die sich dort einen guten Ruf durch exklusive Meldungen erwarben. Der nur im Abonnement zugängliche Bericht beruft sich auf „Personen, die das Gerät gesehen haben oder darüber unterrichtet wurden“. Eine Vorversion der Settop-Box soll demnach in diesem Herbst vor Entwicklern demonstriert worden sein. Das Gerät soll Videos von Diensten wie Netflix, Hulu sowie Youtube streamen und darüber hinaus eine Auswahl von Videospielen anbieten.
Gerüchte über eine Android-Settop-Box von Google kamen schon früher auf. Nach einer Meldung des Wall Street Journal soll der frühere Android-Chef Andy Rubin ein solches Gerät schon auf der CES 2013 in Las Vegas hinter verschlossenen Türen vorgeführt haben. Dabei war von einer Bewegungserkennung ähnlich Microsoft Kinect die Rede, und die Box sollte auch durch ein Android-Smartphone zu steuern sein.
Für Live-Fernsehen ist Nexus TV angeblich nicht vorgesehen. Das überrascht deshalb nicht, weil die Medienfirmen ihre Inhalte zurückhalten und damit schon ähnliche Pläne aufhielten. Intel musste aus diesem Grund seinen Web-TV-Service OnCue aufgeben, und auch der schon lange erwartete Apple-Fernseher bleibt vermutlich wegen fehlender Medieninhalte wie Fernsehserien aus.
Googles Settop-Box träte in Konkurrenz zu Apple TV sowie einer angeblich von Amazon geplanten Settop-Box, die Amazons Video-on-Demand-Angebot und den Dienst Instant Video ins Wohnzimmer bringen soll. Mit Google TV und Nexus Q unternahm Google schon frühere Versuche, sich im Wohnzimmer zu etablieren. Mehr Erfolg hatte es mit seinem HDMI-Streaming-Stick Chromecast, der in diesem Jahr für nur 35 Dollar eingeführt wurde. Auch den Verkauf von Nexus TV soll angeblich ein „aggressiver Preis“ fördern.
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