Dreizehn in den USA angeklagte Personen haben zugegeben, an einem Anonymous-Angriff auf Paypal im Jahr 2010 beteiligt gewesen zu sein. Anonymous hatte auf diese Weise gegen die Weigerung der Ebay-Tochter protestiert, Zahlungen an Wikileaks weiterzuleiten.
Zehn der Angeklagten haben sich in zwei Punkten schuldig bekannt: Beschädigung eines geschützten Computersystems und Verschwörung. Letzteres fällt nach US-Recht unter die schweren Straftaten. Laut Staatsanwältin Melinda Haag wird es aber nur als geringfügige Straftat behandelt werden, wenn die Angeklagten sich an die Bedingungen ihres Schuldeingeständnisses halten. Drei Angeklagte haben sich hingegen nur in einem Punkt schuldig bekannt.
„Unter Verweis auf Verstöße gegen Paypals Nutzungsbedingungen durch Wikileaks‘ Veröffentlichung geheimer Telegramme setzte Paypal das Konto von Wikileaks aus, sodass Wikileaks keine Spenden mehr über Paypal empfangen konnte“, fasst die Staatsanwältin die damaligen Ereignisse zusammen. „Wikileaks erklärte auf seiner Website, Paypal versuche, es ökonomisch zu strangulieren.“
Der Angriff im Dezember 2010 trug den Namen „Operation Payback“. Paypals Blog wurde mittels DDoS-Angriffen für über acht Stunden lahmgelegt. Auch PostFinance, die Website des Finanzdienstleisters der Schweizer Post, war über elf Stunden down. PostFinance hatte kurz zuvor ein Konto geschlossen, über das Spenden für Wikileaks eingingen. Als Grund gab es an, dass Assange bei der Kontoeröffnung falsche Angaben zu seinem Wohnort gemacht habe.
„Wir werden die Gegner von Wikileaks finden und angreifen sowie Wikileaks jederzeit in allem unterstützen“, teilten die Angreifer mit. Auf einem Poster warben sie zudem für eine „Operation Avenge Assange“: „Wir vergeben nicht, wir vergessen nicht. Erwartet uns.“
In Großbritannien wurde schon Ende 2012 eine Anklage gegen an dem Angriff Beteiligte verhandelt. Der Hacktivist Christopher Weatherhead, der sich nicht schuldig bekannt hatte, wurde zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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