Google hat ein neues interaktives Anzeigenformat vorgestellt. Die „+Posts“ genannten Anzeigen nutzen Google+-Technik für Kommentare, kombiniert mit Bildern und Videos. Allerdings erscheinen die Anzeigen nicht in Googles Social Network, sondern über das Netzwerk für Display-Anzeigen des Internetkonzerns.
„Es ist ein neues Mittel, um Nutzer über das Google Display Network anzusprechen“, sagte Bradley Horowitz, Vizepräsident für das Produktmanagement von Google+, auf der Konferenz LeWeb in Paris. Das Format biete mehr Möglichkeiten als eine reine Display-Anzeige oder durch Traffic generierte Werbung. Bei einer Mausbewegung über die Anzeige öffne sie sich, um beispielsweise ein Video anzuzeigen oder Nutzern die Möglichkeit zu geben, einen Kommentar zu hinterlassen.
Verbraucher können Google zufolge über +Posts auch Fragen stellen oder sich einem Hangout anschließen. „Diese Konversationen schaffen rund um eine Marke eine wertvolle Community, in der Verbraucher untereinander oder direkt mit der Marke selbst kommunizieren können“, schreibt Era Arkin, Produktmanager für Social Ads bei Google, auf Google+.
Googles Einnahmen stammen fast vollständig aus Werbung. Zudem ist der Internetkonzern einer der wichtigsten Anbieter von Online-Anzeigen. Neue Werbeformate haben folglich eine große Bedeutung, vor allem dann, wenn sie mehr Unternehmen dazu bringen, sich an Google+ zu beteiligen. Zudem liefert jede Interaktion eines Nutzers mit einer Anzeige neue Daten über die Interessen dieser Person.
Horowitz gibt sich davon überzeugt, dass +Posts der „Heilige Gral“ der Werbung sein werden: ein Format, dem Nutzer ihre Aufmerksamkeit schenken wollen, obwohl sie eiegntlich ausgelastet sind. „Es wird für Marken immer schwieriger, durchzukommen. Man kämpft um die knappste Ressource, nämlich die Aufmerksamkeit der Nutzer. Jeder weiß, dass sich die Markenkommunikation immer mehr von einem Sende-Medium hin zu Konversation, Dialog und Opt-in-Marketing verlagert. Das ist letztlich gut für Marken und Verbraucher“, erklärte Horowitz.
Die Erweiterung von Anzeigen um ein Kommentarsystem bedeutet natürlich auch, dass sich Marken mit ihren Kritikern auseinandersetzen müssen. Das sei heute aber auch zu erwarten, so Horowitz.
Erste Kunden, die das neue Format testen, sind Toyota USA sowie die zum Lebensmittelkonzern Mondelez gehörenden Marken Ritz Cracker und Cadbury. Weitere Firmen sollen +Posts ab dem kommenden Quartal nutzen können.
Bei seinem Start war Google+ ein Soziales Netzwerk wie Facebook mit einem Feed mit Updates von Kontakten und der Möglichkeit, Beiträge anderer Nutzer zu kommentieren. Im Lauf der Zeit hat Google daraus jedoch einen „Social Backbone“ für alle seine Services gemacht. Beispiele dafür sind neben +Posts auch die Hangouts-App für Android und das vor Kurzem überarbeitete Kommentarsystem für Youtube.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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