Red Hat hat eine Vorschau auf Red Hat Enterprise Linux 7 (RHEL) veröffentlicht. Die Beta basiert auf Fedora 19 und dem Linux-Kernel 3.10. Sie soll unter anderem Installation und Deployment optimieren und automatisieren, die Verwaltung vereinfachen und gleichzeitig die Zuverlässigkeit steigern.
Wie schon im Juni angekündigt, ersetzt MariaDB die inzwischen zu Oracle gehörende Datenbank MySQL. Damit folgt RHEL der Community-Distribution Fedora und OpenSUSE, die den Wechsel schon früher vollzogen haben. „Red Hat wird MySQL weiterhin in den reiferen Editionen von RHEL (inklusive RHEL 6) unterstützen, aber für Red Hat Enterprise Linux 7 haben wir mit MariaDB eine Datenbanktechnik für die Zukunft gewählt“, kommentierte Ron Pacheco, Red Hats Senior Manager of Platform Product Management, den Umstieg.
Das ursprüngliche Entwicklungsteam von MySQL um Michael „Monty“ Widenius findet sich inzwischen bei MariaDB, einem Fork von MySQL, der von einer Community weiterentwickelt wird und unter der GNU Public License (GPL) steht. MariaDB und MySQL sind hochgradig kompatibel, von Binärdateien für Bibliotheken und nutzbaren Befehlen bis zu Programmierschnittstellen (APIs).
RHEL 7 bringt laut Red Hat auch einige Kerntechniken mit, um kritische, aber oft mühselige IT-Aufgaben wie Virtualisierung und Storage zu verbessern. Zudem zeichne es einen klaren Weg in Richtung Open Hybrid Cloud.
Wie das kürzlich erschienene RHEL 6.5 unterstützt RHEL 7 Container-Lösungen wie Docker, um den Betrieb von Anwendungen zu vereinfachen. Systemressourcen lassen sich unter den jeweiligen Containern aufteilen, sodass jede Anwendung nur die benötigten Ressourcen erhält und zudem von anderen abgeschottet ist, was die Sicherheit erhöht. Das ist eine leichtgewichtige Alternative zu herkömmlichen Virtualisierungslösungen wie Linux‘ eigene Kernel-basierte Virtuelle Maschine (KVM).
Die Migration einer Virtuellen Maschine (VM) von einem RHEL-6-Host zu einem RHEL-7-Host soll ohne Modifikationen an der VM und ohne Downtime möglich sein. Rechenzentren werden auch einfach RHEL-6.5-Systeme zu RHEL 7 umziehen können, verspricht Red Hat.
Die Dateisysteme Ext4 und Btrfs wurden erweitert. Neu ist Support für XFS als Standarddateisystem, das eine Skalierung bis auf 500 TByte erlaubt. Ext4 unterstützt nun eine eigenständige Dateisystemgröße von 16 bis 50 TByte sowie Blockgrößen von 1 MByte, was unter anderem die Fragmentierung reduziert. Btrfs liegt als Technology Preview vor und enthält integriertes Basic Volume Management, Snapshot-Support und Unterstützung für Prüfsummen, um die Integrität von Daten und Metadaten sicherzustellen.
Netzwerkintensive Anwendungen profitieren vom Support für 40-Gigabit-Ethernet. RHEL 7 unterstützt auch sehr große Storage-Konfigurationen, inklusive Enterprise-Storage-Arrays und natürlich Red Hats eigenen Storage Server. Die Verwaltung heterogener Storage-Umgebungen wurde vereinfacht.
Samba 4.1 ermöglicht Systemadministratoren beim parallelen Betrieb von RHEL 7 und Microsoft Windows Server, Nutzer und Ressourcen mit Windows Active Directory Domains zu integrieren. Alternativ lässt sich auch RHEL Identity Management parallel zu Active Directory verwenden.
Die Konfiguration und Verwaltung vereinfachen sollen einheitliche Management-Tools für Netzwerk, Storage, Dateisystem, Performance, Identitäten und Sicherheit. RHEL 7 setzt dazu auf die relativ neue Systemverwaltungslösung OpenLMI, mit der sich die Verwaltung mehrerer Systeme mithilfe von Scripting und Programmierschnittstellen (API) automatisieren lässt. Anders als DevOps-Programme wie Chef und Puppet, die auf Cloud Deployment abzielen, dient OpenLMI dem Einrichten und Verwalten von Subsystemen oder Bare-Metal- sowie Virtual-Production-Server.
Wer die Beta von RHEL 7 herunterladen will, muss sich bei Red Hat registrieren. Wann die Final erscheinen wird, hat das Unternehmen nicht mitgeteilt. Als wahrscheinlich gilt aber ein Release im ersten Quartal 2014.
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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