OmniROM veröffentlicht Android 4.4.2 für 30 Geräte

Nur wenige Tage, nachdem Google Android 4.4.2 veröffentlicht hat, stellt die Entwicklergemeinschaft OmniROM Custom Roms auf Basis der neuesten Android-Version für 30 Geräte zur Verfügung. Darunter befinden sich Tablets und Smartphones von Google, HTC, Oppo, Samsung und Sony. Bis auf Google hat bisher kein anderer Hersteller seine Geräte auf die neueste Android-Version aktualisiert.

Neben der neuesten Android-Variante bietet das aktuelle OmniROM-Build auch einige neue Funktionen. Als erste wäre die systemweite Vollbildansicht zu nennen, die Status- und Navigationsleiste ausblendet und somit eine größere Darstellungsfläche für Inhalte bietet. Das Feature ist eine Weiterentwicklung des von Google in Android 4.4 vorgestellten Immersive Mode für Anwendungen. Die Vollbildansicht wird über eine Schaltfläche in den Schnelleinstellungen ein- und ausgeschaltet. Für das Einblenden der Status- und Navigationsleiste sorgt eine Wischgeste von unten oder oben.

Seit einigen Tagen bietet OmniROM auch eine integrierte Aktualisierungsfunktion, sodass ein manuelles Update über das Recovery nicht nötig ist. Die mit OpenDelta bezeichnete Anwendung steht unter Einstellungen – Über das Telefon – System Updates zur Verfügung und wurde von Jorrit „Chainfire“ Jongma entwickelt. Automatische Aktualisierungen lassen sich auf bestimmte Netzwerktypen (2G, 3G, 4G, Wi-Fi, Ethernet, Andere) einschränken respektive festlegen. Die als OpenDelta bezeichnete Funktion versucht dabei so wenig Daten wie nötig vom OmniROM-Server herunterzuladen. Hierfür vergleicht es die installierte Version mit der aktuellen Variante und lädt nur die Dateien herunter, die sich verändert haben. Damit reduziert sich die Größe des Downloads und die Dauer der Aktualisierung erheblich. Derzeit funktioniert die Update-Funktion allerdings nur mit dem Recovery von TWRP. OpenDelta steht als Open Source zur Verfügung und kann auch von anderen Rom-Anbietern genutzt werden.

OmniROM: systemqweite Vollbildansicht, Aktualisierungsfunktion, Bildschirmaufnahme als Bild und Video (Bild: ZDNet.de)

Auch andere Funktionen von OmniROM sind nützlich: ActiveDisplay sorgt beispielsweise dafür, dass bei eingehenden Benachrichtigungen der Bildschirm aktiviert und Neuigkeiten um das Entsperrsymbol angezeigt werden. Reagiert der Anwender nicht, schaltet sich das Display nach einer festgelegten Zeit wieder aus. Alternativ können die dargestellten Benachrichtigungen sektionsweise durchblättert und die dazugehörige Anwendung gestartet werden.

Praktisch ist auch die Darstellung eines ankommenden Anrufs: Dieser wird über eine kleine Karte am unteren Bildschirmrand signalisiert, sodass der Anwender bei etwaiger Nutzung einer App nicht gestört wird. Wie auch CyanogenMod bietet OmniROM einen systemweiten DSP zur Klangsteuerung. Dieser bietet allerhand Einstellmöglichkeiten wie die Anpassung der Frequenz des Bass-Boosts.

Tuningmöglichkeiten und Einstelloptionen für Leisten und Menüs gehören ebenfalls zum Leistungsumfang von OmniROM. Auch in Sachen Datenschutz ist die neue Custom Rom auf der Höhe der Zeit und erlaubt die Anpassung der App-Rechte hinsichtlich Standort, Persönlich Daten, SMS/MMS, Medien und Gerät.

OmniROM ist eine relativ junge Entwicklergemeinschaft, die erst im Oktober gegründet wurde. Zahlreiche Mitglieder wie der Hauptinitiator Guillaume Lesniak alias xplodwild waren zuvor bei CyanogenMod engagiert, haben das Projekt aber verlassen, nachdem sich die von Steve Kondik gegründete Community als Firma konstituiert hat. Offenbar wollten die OmniROM-Gründer den Weg in die Kommerzialisierung nicht mitgehen.

Nach und nach sollen weitere Features integriert werden. Dazu zählt die Unterstützung von Multi Window, das die gleichzeitig Darstellung von zwei Apps ermöglicht. Die von Paranoid Android bekannte Einstellmöglichkeit hinsichtlich App-Auflösung wollen die OmniROM-Entwickler ebenfalls einbauen. Ziel ist es auch, die Batterielaufzeit zu verbessern.

Änderungen am Source Code werden von mehreren Entwicklern begutachtet und auf den jeweiligen Geräten getestet. Daher sollen Nightly-Versionen im Unterschied zu anderen Custom Roms, die nicht über eine derartige Qualitätssicherung verfügen, auch stabil laufen. ZDNet testet die Rom seit gut einer Woche mit dem Nexus 4, inklusive täglicher Aktualisierungen. Bisher gibt es keinen Anlass zur Kritik.

  • Download und weitere Details
ActiveDisplay aktiviert bei eingehenden Benachrichtigungen den Bildschirm und zeigt Neuigkeiten um das Entsperrsymbol an. Reagiert der Anwender nicht, schaltet sich das Display nach einer festgelegten Zeit wieder aus. Alternativ können die dargestellten Benachrichtigungen sektionsweise durchblättert und die dazugehörige Anwendung gestartet werden.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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