61 Prozent des Internet-Traffics gehen von Bots aus

Bots verursachen in diesem Jahr erstmals mehr Internet-Traffic als von Menschen bediente Systeme. Das besagt eine Studie von Incapsula. Ihr zufolge ist der Bot-Anteil gegenüber 2013 um 21 Prozentpunkte auf 61 Prozent gestiegen.

Unter den Bots herrschen allerdings die von Incapsula so bezeichneten „guten Bots“ vor – also Agenten von Suchmaschinen oder auch von Web-Performance-Messdiensten. Ihr Anteil am Gesamttraffic stieg von 20 auf 31 Prozent. Somit sind sie gegenüber „bösartigen Bots“ mit 30 Prozent Traffic-Anteil knapp in der Überzahl.

Den Marktforschern zufolge haben sowohl bestehende „gute Bots“ ihre Aktivitäten verstärkt als auch neue Dienste zum Anstieg beigetragen. „Beispielsweise sehen wir neue Dienste für Suchmaschinenoptimierung, die Sites 30- bis 50-mal pro Tag oder noch öfter abrufen“, heißt es in ihrem Blogeintrag.

Weniger stark konnten bösartige Bots gegenüber 2013 zulegen. Der Anteil von Spam-Bots insbesondere ging um 2 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent zurück. Keinen Rückgang verzeichneten dagegen Scraper, die Daten sammeln, Hackerwerkzeuge und Agenten, die sich als menschliche User oder gute Bots ausgeben. Letztere Kategorie verzeichnete mit plus 8 Punkten sogar den weitaus größten Zuwachs. Incapsula zufolge handelt es sich um hochstufige Bots mit bösen Absichten, die wahrscheinlich für die Zunahme an Cyberangriffen in diesem Jahr verantwortlich sind.

„Alle Angehörigen dieser Bot-Gruppe haben das gemein, dass sie die Identität von jemandem annehmen“, heißt es. „Manche verwenden die User-Agent-Identifikation von Browsern, andere geben sich als Bots von Suchmaschinen oder Agenten anderer legaler Dienste aus. Das Ziel ist immer das gleiche – an den Sicherheitsmaßnahmen einer Website vorbeizuschlüpfen.“

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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