Nach Protesten: Twitter macht Änderung an Blockierfunktion rückgängig

Twitter hat seine Blockierfunktion geändert, nach heftigen Nutzerprotesten aber die Änderung rückgängig gemacht. Allerdings sieht es seine Neuerung weiter als die bessere Lösung an und denkt über Alternativen nach, um die gesteckten Ziele zu erreichen.

Bisher konnten Nutzer die Tweets von Personen nicht sehen, auf deren Sperrliste sie standen. Twitter zufolge ist diese Vorgehensweise aber äußerst konfrontativ, da die Blockierten bemerken, dass sie blockiert werden, und nicht selten Gegenmaßnahmen ergreifen, also etwa über den Blockierer herziehen, ihn öffentlich verunglimpfen oder dergleichen.

Twitters neue Methode sah vor, den Blockierten zu täuschen, aber ihm eben auch mehr Einblick zuzugestehen. Das Unternehmen schrieb in seiner Ankündigung: „Wenn Sie ein öffentlich zugängliches Konto haben, dann hindert das Blockieren eines Nutzers ihn nicht daran, Ihnen zu folgen, auf Ihre Tweets zu reagieren oder Ihre Updates in seiner Timeline zu sehen.“ Dies entbehrt nicht einer gewissen Logik, könnte ein blockierter User doch auch anonym oder unter einem anderen Namen auf die Tweets des Blockierers zugreifen.

Stellvertretend für viele Anwender argumentierte dagegen Tom Freeman: „Twitter hat den wichtigsten Aspekt des Blockierens wegfallen lassen.“ Er und viele andere möchten nicht, dass etwa ein Troll auf die Tweets seines Opfers reagieren kann. Schließlich wäre die Direktantwort des Troll auf Tweets des Opfers für jeden sichtbar – außer für das Opfer und jeden anderen, der den Troll blockiert.

„Wir haben entschieden, die Änderung rückgängig zu machen, nachdem wir Rückmeldungen zahlreicher User erhalten haben“, schreibt Twitter nun. „Wir wollen niemals Funktionen einführen, aufgrund derer sich unsere Nutzer weniger sicher fühlen. Alle von Ihnen eingerichteten Blockaden sind noch aktiv.“ Man halte es aber weiterhin „nicht für ideal“, dass der Blockierte wisse, dass er blockiert werde. „Manche Nutzer empfinden Reaktionen nach dem Blockieren als genauso beängstigend wie erlittene Schmähungen vor dem Blockieren. Für die Zukunft forschen wir daher weiter nach Möglichkeiten, um Anwender vor Beleidigungen zu schützen und Vergeltungsmaßnahmen zu verhindern.“

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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