Twitter testet „Tweets in der Nähe“

Twitter testet derzeit offenbar eine neue Funktion für seine Mobile-App, die Tweets von Nutzern aus der direkten Umgebung anzeigt – egal, ob man ihnen folgt oder nicht. Wie der zum Wall Street Journal gehörende Blog Digits schreibt, heißt das Feature „Nearby“ (zu Deutsch: „in der Nähe“) und kann nur von Usern verwendet werden, die der Twitter-App Zugriff auf ihren Standort gewährt haben.

„Die obere Hälfte des ‚in der Nähe‘-Bildschirms besteht aus einer Karte, auf der der aktuelle Standort des Nutzers mit einem pulsierenden blauen Punkt markiert ist“, beschreibt Digits die neue Funktion. In der unteren Hälfte findet sich eine Timeline der jüngsten Tweets von Anwendern aus der Umgebung, deren Standort ebenfalls als Symbol auf der Karte angezeigt wird. Ein Klick auf ein Symbol öffnet den entsprechenden Tweet im Vordergrund.

Wenn man den Kartenausschnitt verschiebt, erscheinen automatisch weitere per Symbol markierte Kurznachrichten. „Die Anzeige von Tweets in Echtzeit könnte Nutzern erlauben, Geschehnisse in der Nachbarschaft besser zu verstehen, beispielsweise warum gerade einige Feuerwehrwagen unterwegs sind“, so Digits weiter. Auch wenn gerade letzterer Punkt interessant und nützlich klingt, könnte das neue Feature weitere Datenschutz-Diskussionen entfachen und für störende Werbeformen verwendet werden.

In der Tat dürfte das Potenzial für standortbasierte Anzeigen ein Hauptgrund dafür sein, warum Twitter mit Nearby experimentiert. Allerdings ist noch unklar, ob die Funktion je über die Experimentierphase hinauskommt. Eine Unternehmenssprecherin erklärte gegenüber Digits lediglich, dass man oft verschiedene Wege teste, um Twitter zu verbessern.

AllThingsD hatte schon Ende April über Tests eines solchen neuen Features berichtet. Anders als bei Digits gab es damals aber noch keine Screenshots davon zu sehen.

Google zeigt in seinen Google+-Clients für Android und iOS schon länger Beitrage von anderen Mitgliedern in der unmittelbaren Nähe des Nutzerstandorts an. Auch hier spielt es keine Rolle, ob diese zu seinen Kreisen gehören oder nicht.

[mit Material von Edward Moyer, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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