Zehn Jahre nach dem Beschluss des Münchner Stadtrats, den Großteil der PC-Arbeitsplätze der bayerischen Landeshauptstadt von Windows auf Linux umzustellen, wurde das Projekt LiMux nun erfolgreich abgeschlossen. Ab sofort laufen die städtischen Rechner mit dem Open-Source-Betriebssystem im Regelbetrieb.
Das Projekt war am 28. Mai 2003 gestartet. Das Projektziel von 12.000 Linux-basierten PC-Arbeitsplätzen erreichte die Stadt im Oktober 2012. Rund ein Jahr später unterzeichneten Bürgermeisterin Christine Strobl und LiMux-Projektleiter Peter Hofmann die Projektabnahmeerklärung. Strobl ist überzeugt, dass mit dem LiMux-Projekt und auch durch die Weitergabe der Ergebnisse und Lösungen an die Allgemeinheit „ein konsequenter Schritt zu mehr Offenheit und Unabhängigkeit von einzelnen Softwareherstellern“ gelungen ist.
Insgesamt sind bisher über 14.800 LiMux-Arbeitsplätze in der Münchner Stadtverwaltung entstanden. Dies sind etwa 80 Prozent aller PC-Arbeitsplätze. Die Mitarbeiter setzen neben dem LiMux-Client auch OpenOffice.org, Thunderbird und Firefox ein. Die Entwickler der Stadt München haben zudem ein stadtweites Formularverwaltungssystem mit dem Namen WollMux entwickelt, das eine Erweiterung für OpenOffice ist. Die Stadt hat WollMux als freie Software veröffentlicht und an Kommunen, Firmen sowie Privatleute weitergegeben.
Mit LiMux wollte die Landeshauptstadt nicht nur Kosten senken, sondern sich auch von Herstellern, Produktzyklen und Betriebssystemen unabhängig machen. Der Blick auf die betriebssystemabhängigen Kosten der Gegenüberstellung zeigt, dass für die reine Microsoft-Variante – also Windows-Systeme mit MS Office – Kosten von insgesamt rund 11,5 Millionen Euro angefallen wären.
Dagegen steht beim LiMux-Projekt unter dem Strich eine Summe von etwas über 273.000 Euro. Der große Unterschied ergibt sich in erster Linie durch die Softwarelizenzen, die in der Microsoft-Variante mit fast 7 Millionen Euro zu Buche geschlagen hätten. Für notwendige Hardware-Upgrades wären den Berechnungen zufolge weitere 5 Millionen Euro fällig gewesen.
Anfang des Jahres war eine angeblich von Microsoft beauftragte und von HP durchgeführte Studie an die Öffentlichkeit geraten, die ein schlechtes Licht auf das LiMux-Projekt warf. Es soll mehr gekostet haben als die Stadt mittgeteilt hatte. Die Stadt verteidigte das Projekt.
[mit Material von Andre Borbe, silicon.de]
Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Open-Source aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…