Das von Red Hat gesponserte Fedora-Projekt hat gestern die finale Version 20 seiner Linux-Distribution Fedora (Codename „Heisenbug“) freigegeben. Der Release erfolgte damit drei Wochen später als ursprünglich geplant. Ursache der Verzögerung war eine Reihe kritischer Bugs, vor allem im Zusammenhang mit dem Installer Anaconda, die vor der Veröffentlichung zwingend gefixt werden mussten.
Fedora 20 aktualisiert unter anderem die Desktopumgebungen Gnome (3.10) und KDE (4.11) sowie BlueZ, die offizielle Implementierung eines Protokollstapels des Funkstandards Bluetooth für Linux. Auch Ruby on Rails (4.0), Perl (5.18) und GNU C Library (2.18) wurden auf den aktuellen Stand gebracht.
Neu sind zudem Support für ARM als primäre Prozessorarchitektur, die Möglichkeit, NetworkManager per Kommandozeile zu konfigurieren und Unterstützung für die Konfiguration von Thin Clients während der Installation. Verbesserungen gibt es auch hinsichtlich Virtualisierung und Cloud-Integration. Dazu zählt eine neue Oberfläche für virt-manager, die das Anlegen von Snapshots Virtueller Maschinen (VMs) erleichtern soll.
Entwickler profitieren von neuen Features wie WildFly 8 (ehemals JBoss Application Server), mit dem sich Java-EE-7-Anwendungen deutlich schneller ausführen lassen. Ein optimierter Bootprozess soll unnötige Wartezeiten verhindern und die Leistung von Mehrkernprozessoren ausnutzen. Im Vergleich zu anderen Java-VMs fällt der Speicherverbrauch von WildFly 8 zudem gering aus. Eine Übersicht der wichtigsten Änderungen gegenüber der Vorgängerversion findet sich in den Release Notes.
Die Final von Fedora 20 kann ab sofort als DVD- oder CD-Image für 32- und 64-Bit-Systeme sowie als installierbare Live-CD mit den verschiedenen Desktop-Umgebungen via Bittorent heruntergeladen werden. Alternativ steht sie auch auf den Spiegel-Servern des Projekts zum Download bereit. Als minimale Systemvoraussetzungen für die Standardversion nennt das Projekt einen Intel-kompatiblen 64-Bit-Prozessor mit 1 GHz, 1 GByte Arbeitsspeicher und 10 GByte freien Festplattenplatz.
Fedora ist die Community-Distribution von Red Hat Linux, für die zwei Releases pro Jahr vorgesehen sind. Fedora 19 alias „Schrödinger’s Cat“ war am 2. Juli erschienen – mit einer Woche Verspätung. Sie brachte rund 60 neue Funktionen, darunter Tools für den 3D-Druck, die Javascript-Plattform node.js zum Erstellen skalierbarer Netzwerkanwendungen und die Cloud-Verwaltung „OpenShift Origin“.
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