Google hat erneut einen Anstieg der Löschanfragen von Regierungen gemeldet. Im ersten Halbjahr 2013 waren es insgesamt 3846 Anfragen für 24.737 Inhalte. Das entspricht einem Zuwachs von 68 Prozent gegenüber den 2285 Anfragen im zweiten Halbjahr 2012. Die Zahl der Inhalte, die Google entfernen sollte, erhöhte sich in diesem Zeitraum allerdings nur um zwei Prozent.
Ein Trend hat sich laut Google seit der Veröffentlichung des ersten Transparenzberichts im Jahr 2010 nicht geändert: Regierungen drängen immer wieder auf die Entfernung politischer Inhalte. Im ersten Halbjahr seien es 93 Anfragen zu regierungskritischen Inhalten gewesen. In weniger als ein Drittel der Fälle habe Google tatsächlich Inhalte gelöscht.
Die Zahl der Löschanfragen, die Google im ersten Halbjahr 2013 erhalten hat, hat sich gegenüber der zweiten Hälfte 2012 um 68 Prozent erhöht (Bild: Google).„Richter haben uns aufgefordert, Informationen zu entfernen, die sie kritisieren. Polizeibehörden wollen, dass wir Videos oder Blogs vom Netz nehmen, die ihr Verhalten beleuchten. Und lokale Institutionen wie Stadträte wollen nicht, dass Nutzer Informationen über ihre Entscheidungsprozesse finden“, heißt es im Transparenzbericht. Die Anfragen würden oft mit Diffamierung, Datenschutz oder sogar Urheberechtsverstößen begründet.
Zwei Länder haben Google zufolge ihre Anfragen im ersten Halbjahr 2013 deutlich erhöht. Türkische Behörden hätten 1673 Anfragen gestellt, fast zehnmal so viel wie im zweiten Halbjahr 2012. Aus Russland seien 257 Anfragen gekommen, mehr als doppelt so viel wie im gesamten Jahr 2012.
Deutschland ist in der Statistik laut Google in erster Linie durch Anfragen der Bundesprüfstelle für jungendgefährdende Medien (BPJM) vertreten. Von insgesamt 138 Anfragen wurden demnach 74 Prozent erfüllt.
Inzwischen legen zahlreiche Firmen jährlich oder halbjährlich einen Transparenzbericht vor. Dazu gehören neben Google auch Apple, Facebook, Microsoft, Twitter und Yahoo.
Im Zuge der Enthüllungen des PRISM-Informanten Edward Snowden hat sich das Interesse an diesen Statistiken deutlich erhöht. Die großen Internetfirmen kämpfen nicht nur dafür, dass sie auch Details über Anfragen des US-Geheimdiensts NSA offenlegen dürfen, sie setzen sich auch dafür ein, dass die Spähprogramme, die zur massenhaften Sammlung von Nutzerdaten geführt haben, eingeschränkt werden.
[mit Material von Carrie Mihalcik, News.com]
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