Das im September in ein Unternehmen umgewandelte Open-Source-Projekt CyanogenMod, das das gleichnamige Custom Rom von Android entwickelt, hat seine zweite Finanzierungsrunde abgeschlossen. Sie bescherte dem Start-up 23 Millionen Dollar frisches Kapital. Zu den Unterstützern zählen die Venture-Capital-Firma Andreessen Horowitz und das chinesische Internetunternehmen Tencent.
Das Geld soll für die Erweiterung des Entwicklungsteams eingesetzt werden, das bislang aus 25 Mitarbeitern besteht. Gegenüber der LA Times erklärte CEO Kirt McMaster, man werde innerhalb des nächsten Jahres bis zu 60 neue Teammitglieder einstellen.
Auf diese Weise will CyanogenMod alle Entwicklungsbereiche abdecken: die Kern-Software, Benutzeroberfläche und Design sowie Produktentwicklung. Ziel sei es, das Projekt fortzuführen, neue Dienste zu entwickeln und das auf Android basierende Betriebssystem auf weiteren Geräten vorzuinstalliern, schreibt Mitgründer Steve Kondik in einem Blogeintrag.
Im Zuge der Finanzierung erhält Peter Levine von Andreessen Horowitz einen Sitz im Aufsichtsrat. Er sieht CyanogenMod noch immer am Anfang und traut ihm noch viel zu. „Ein Grund dafür, warum Android gewinnt, ist der Open-Source-Geist zusätzlicher Innovation“, schreibt Levine in einem Blogbeitrag. „Weil Verbraucher nach erweiterten Personalisierungs- und Anpassungsoptionen schreien, hat die Open-Source-Gemeinschaft von Android diese Aufgabe gerne übernommen, um diese Nachfrage zu erfüllen.“
CyanogenMod Inc hat jetzt insgesamt 30 Millionen Dollar eingesammelt. Eine erste Finanzierungsrunde brachte ihm Mitte September 7 Millionen Dollar Anschubfinanzierung von Benchmark Capital und Redpoint Ventures ein.
Die jüngste stabile Version 10.2 des Custom Rom basiert auf Android 4.3.1 Jelly Bean und unterstützt knapp 50 Geräte. Seit rund zwei Wochen gibt es auch erste Nightly-Builds auf Grundlage von Android 4.4 KitKat.
Neben CyanogenMod bietet auch die noch relativ junge Entwicklergemeinschaft Omnirom Custom Roms für Android-Geräte an. Vergangene Woche stellte sie OmniROM auf Basis von Android 4.4.2 für 30 Geräte bereit. Zahlreiche Mitglieder wie der Hauptinitiator Guillaume Lesniak alias xplodwild waren zuvor bei CyanogenMod engagiert, haben das Projekt aber verlassen, nachdem sich die von Steve Kondik gegründete Community als Firma konstituiert hat. Offenbar wollten die Omnirom-Gründer den Weg in die Kommerzialisierung nicht mitgehen.
[mit Material von Chris Duckett, ZDNet.com]
Für die Android-Alternative spricht vieles: mehr Funktionen, mehr Datenschutz, bessere Anpassbarkeit, keine Crapware. Zudem versorgen die Entwickler um Gründer Steve Kondik Smartphones und Tablets mit Betriebssystem-Aktualisierungen, die von den Herstellern längst keine Updates mehr erhalten.
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