Jolla startet Online-Verkauf seines Sailfish-OS-Smartphones

Der finnische Smartphone-Hersteller Jolla bietet sein erstes Modell mit Sailfish OS ab sofort über seinen neu eröffneten Onlineshop an. Es kann dort für 399 Euro zuzüglich 15 Euro Versandkosten bestellt werden. Die Lieferzeit ist mit drei bis vier Wochen angegeben.

Das Jolla-Smartphone stand seit Mai zum Vorverkauf und war zwischenzeitlich vergriffen. Vorbesteller sollen es noch rechtzeitig zu Weihnachten erhalten. Zumindest verspricht das Jolla-CEO Tomi Pienimäki: „Nach der Lösung einiger technischer Logistikprobleme werden alle von europäischen Kunden vorbestellten Geräte bis Weihnachten ausgeliefert.“

Weiterhin gab das Unternehmen jetzt den Start der Website together.jolla.com bekannt. Darüber können Community-Mitglieder dem Hersteller gewünschte Features und Funktionen mitteilen. „Wir haben viele wertvolle Rückmeldungen erhalten – zum Beispiel in Bezug auf die Energieverwaltung und die am häufigsten gewünschten Funktionen“. Auf das Feedback will Jolla auch schnell reagieren. „Wir haben bereits zwei Updates für das Betriebssystem freigegeben und wollen den Funktionsumfang mit regelmäßigen Over-the-Air-Aktualisierungen stetig erweitern“, so der Jolla-CEO.

Das Sailfish-OS-Smartphone kommt mit einem 4,5 Zoll großen Display mit einer qHD-Auflösung von 960 mal 540 Pixeln, einem 1,4 GHz schnellen Dual-Core-Prozessor von Qualcomm, 1 GByte RAM und 16 GByte internem Speicher samt MicroSD-Kartenslot zum Erweitern der Kapazität. Weiterhin unterstützt es den Mobilfunkstandard LTE. In welchen Ländern beziehungsweise auf welchen Frequenzen LTE unterstützt wird, das hat Jolla noch nicht bekannt geben. Zur Ausstattung gehören auch GSM, UMTS, WLAN 802.11b/g/n (2.4-GHz-Band), Bluetooth 4.0, AGPS, Glonass und USB 2 0. Für Fotos und Videos bringt das Jolla eine rückseitige 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Blitz mit. Eine 2-Megapixel-Webcam auf der Vorderseite kann für Videochats verwendet werden. Die Stromversorgung übernimmt ein austauschbarer 2100-mAh-Akku, der für eine Gesprächszeit von maximal 10 Stunden und eine Standby-Zeit von maximal 500 Stunden sorgen soll. Das Smartphone misst 13,1 mal 6,8 mal 1 Zentimeter und wiegt 141 Gramm.

Das Gerät besteht im Grunde aus zwei Teilen – dem Smartphone selbst und einem Cover für die Rückseite. „Fügt man die beiden Hälften des Jolla-Phones zusammen, verändert sich auf der Software-Seite das Look and Feel“, erklärt Jolla-CEO Pienimäki. Verantwortlich dafür sei ein in die Abdeckung integrierter Chip. So installiert sich beispielsweise automatisch ein neues Theme, das zu den Farben des Gehäuses passt. Außerdem dient die Rückseite dazu, das Jolla-Phone mit zusätzlichen Features wie einer QWERTZ-Tastatur, NFC-Funktionalität oder einem besseren Blitzlicht auszustatten. Die Farbe der „Other Half“ können Nutzer selbst wählen.

Der MeeGo-Nachfolger Sailfish OS basiert wie Ubuntu Touch OS auf einer Steuerung durch Gesten. Einen Home- oder Zurück-Button gibt es hier also auch nicht. Eine Besonderheit von Sailfish OS ist, dass auch Apps auf dem Smartphone installiert werden können, die für Googles mobiles Betriebssystem Android entwickelt wurden. Allerdings können Jolla-Besitzer bisher nicht direkt auf den Play Store zugreifen, sondern müssen sich mit dem App-Store des russischen Suchmaschinenanbieters Yandex begnügen, der nur einen kleinen Teil aller Android-Apps im Angebot hat (über 85.000). Daneben können Nutzer zwar auch native Apps aus dem Jolla-Store beziehen, bisher stehen dort aber auch nur wenige grundlegende Anwendungen wie ein E-Mail-Client oder eine App zum Öffnen von Dokumenten zur Auswahl.

[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]

ZDNet.de Redaktion

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