Western Digital hat rund 500 Arbeitsplätze in der Fertigung seiner Tochter HGST von Singapur nach Thailand verlagert, um Kosten zu senken. Im hochpreisigen Singapur sollen nur noch Forschung und Entwicklung neuer Modelle verbleiben.
HGST, was früher für Hitachi Global Storage Solutions stand, ist Western Digitals 2012 übernommene Enterprise-Festplatten-Sparte. 40 Prozent ihrer Erzeugnisse wurden bisher in Singapur gefertigt. Diese Fertigung wandert nun größtenteils ins thailändische Prachinburi ab: „um Kostenvorteile zu nutzen“, wie es in einer durchgesickerten Mitteilung ans Personal in Singapur heißt.
Für Singapur sind demnach Umstellungen vorgesehen: Die Niederlassung dort wandelt sich zu einer, die nur noch Pilotproduktionen selbst abwickelt, die nötige Technik entwickelt und Service leistet, wie es heißt. Sie werde in Kürze neue HDD- und SSD-Modelle zur Weiterentwicklung übertragen bekommen und auch Qualitätssicherung sowie Tests durchführen, bevor die Produktion dann in Thailand stattfindet.
Bisher beschäftigte HGST in Singapur 2370 Mitarbeiter. Andere Festplattenhersteller wie Seagate hatten die Inselrepublik schon früher mit ihrer Massenproduktion verlassen.
HGST ist bereits seit 1994 in Singapur ansässig, wo es als IBM-Abteilung für Festplatten wie das revolutionäre Microdrive operierte, bis es 2003 zum Zusammenschluss mit Hitachi kam. 2011 kaufte Western Digital dann das konkurrierende Joint Venture für 4,3 Milliarden Dollar in bar und Aktien auf, um seine Präsenz im Unternehmensmarkt zu stärken.
Ironisch an HGSTs Standortwechsel ist, dass die Flut in Thailand im Oktober 2011 die große Abhängigkeit der Festplattenbranche (und insbesondere Western Digitals) von diesem Land offenbart hatte. Seagate profitierte damals von einem erhöhten Standort seiner thailändischen Fabriken sowie von Produktionsanlagen in anderen Ländern und löste WD zwischenzeitlich als größten Festplattenhersteller weltweit ab. Im August 2012 allerdings holte sich WD die Spitzenposition zurück.
[mit Material von Ryan Huang, ZDNet.com]
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