Blackberry-CEO Chen: 2014 konzentrieren wir uns auf BBM und Geschäftskunden

Blackberry-CEO John Chen hat gegenüber CNBC seine strategische Planung für 2014 offengelegt. Die Schwerpunkte liegen auf den von Chen ausgemachten Stärken des Unternehmens: Unternehmenssoftware, Blackberry Messenger (insbesondere für iOS und Android) sowie dem Betriebssystem QNX, das auch (aber nicht nur) Grundlage von Blackberry 10 ist.

Chen deutete an, dass es zu letzterem Punkt Neuigkeiten auf der CES in Las Vegas kommende Woche geben wird. Gleichzeitig betonte er, Blackberry sei der führende Anbieter von Mobile Device Management, kurz MDM. „Regierungen können Blackberry einfach nicht ersetzen – wir sind der einzige MDM-Anbieter mit Betriebsgenehmigung durch das US-Verteidigungsministerium. Von den sieben G7-Staaten sind auch alle sieben Blackberry-Kunden.“ Damit bezog er sich auf die führenden Industrienationen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und USA.

Auch in einigen sicherheitsbedachten Branchen sei Blackberry der einzige in Frage kommende Anbieter, was die Absicherung der Mobilinfrastruktur angehe. Daher habe man schon über 80.000 MDM-Kunden.

Das Unternehmen will aber nicht nur bestehende Kunden halten, sondern auch expandieren – vor allem international. Dazu setze man auch auf neue Smartphones, die voraussichtlich von Foxconn hergestellt würden. Blackberry halte aber fest an „seinem ikonischen Design, Sicherheit auf Weltklasse-Niveau, Software-Entwicklung und unternehmenstauglicher Geräteverwaltung.“

Letzte Woche hatte Blackberry zwei neue Geräte für Endanwender noch vor dem Start eingestampft. Seine 2002 ins Leben gerufene Hausmesse Blackberry Live wurde für 2014 ebenfalls abgesagt. Stattdessen soll es eine Reihe kleiner Veranstaltungen speziell für Gruppen wie Partner, Entwickler oder Unternehmenskunden geben.

Der frühere Sybase-CEO Chen war im November zum Nachfolger von Thorsten Heins bestimmt worden. Seine Karriere hatte bei Unisys begonnen, später war er unter anderem – wie Heins – für Siemens tätig. Chen sitzt auch in den Aufsichtsräten der Bank Wells Fargo und der Walt Disney Company.

Chen erwartet, dass er mindestens sechs Quartale – also etwa bis Mitte 2015 – benötigen wird, um den angeschlagenen kanadischen Handyhersteller auf einen Erfolgskurs zurückzubringen. Bis dahin sei es notwendig, das Führungsteam des Unternehmens umzubauen und „neue Gesichter“ hineinzubringen.

Langfristig soll der als Turnaround-Spezialist angeheuerte Chen auch einen Nachfolger für seinen eigenen Posten finden. Er kann mit seinem Engagement binnen fünf Jahren bis zu 85 Millionen Dollar verdienen.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

Tipp: Was wissen Sie über Blackberry? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

3 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

4 Tagen ago