iPhone-Hintertür: Apple bestreitet Zusammenarbeit mit NSA

Apple hat Vorwürfe zurückgewiesen, es habe für den US-Auslandsgeheimdienst National Security Agency (NSA) eine Hintertür in seine Smartphones eingebaut. Das Unternehmen aus Cupertino reagiert damit auf Enthüllungen des Internetaktivisten und Journalisten Jacob Appelbaum, der auf dem Chaos Communication Congress in Hamburg über Einzelheiten der Zugriffsmöglichkeiten der NSA auf das iPhone berichtet hatte.

Seine Informationen stammen aus einem vom Whistleblower Edward Snowden enthüllten Geheimdokument. Demnach verfügt die NSA über eine Software namens DROPOUTJEEP, mit der iPhone-Nutzer praktisch vollständig überwacht werden können.

„Apple hat nie mit der NSA zusammengearbeitet, um eine Hintertür in eines seiner Produkte einzubauen“, heißt es in einer Stellungnahme des iPhone-Herstellers, die TechCrunch vorliegt. „Darüber hinaus war uns das mutmaßlich auf unsere Produkte ausgerichtete Programm der NSA bisher nicht bekannt.“

Apples Name tauchte allerdings schon im Juni in den ersten Berichten der Washington Post und des Guardian über das NSA-Überwachungsprogramm PRISM auf. Es war eines von insgesamt neun Unternehmen, deren Kundendatenbanken angeblich von der NSA durchsucht werden können. Apple erklärte damals, man habe noch nie von PRISM gehört und gewähre keiner Behörde einen direkten Zugang zu seinen Servern. Auch Google, Facebook, Microsoft und die anderen betroffen Firmen haben stets jegliche Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst dementiert.

Gegenüber TechCrunch betonte Apple nun zudem, es arbeite ununterbrochen daran, die Sicherheit seiner Kunden zu verbessern. „Wann immer wir von Versuchen hören, unsere branchenweit führende Sicherheit zu unterlaufen, leiten wir umfassende Untersuchungen ein und ergreifen entsprechende Maßnahmen, um unsere Kunden zu schützen.“

Appelbaum selbst hatte im Rahmen seines Vortrags erklärt, er könne eine Beteiligung Apples an der Entwicklung von DROPOUTJEEP nicht ausschließen. “Ich kann das nicht wirklich beweisen, aber sie [die NSA] haben buchstäblich behauptet, dass die Implantation immer gelingt, wenn sie es auf ein iOS-Gerät abgesehen haben. Entweder haben sie eine riesige Sammlung von Exploits, die gegen Apples Produkte wirksam sind, bevorraten also Informationen über kritische Systeme, die von amerikanischen Firmen hergestellt werden – oder Apple hat sich selbst sabotiert. Ich weiß nicht, was davon zutrifft. Da sich Apple erst nach dem Tod von Steve Jobs dem PRISM-Programm anschloss, möchte ich gerne glauben, dass sie einfach nur miese Software schreiben.”

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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