Oracle kauft Netzwerkvirtualisierer Corente

Oracle hat Corente übernommen, das Applikationen für softwaredefinierte Netzwerke anbietet. Laut Pressemitteilung können seine Kunden somit künftig leichter Cloud-Anwendungen einrichten und private Netze bereitstellen. Corentes wichtigstes Produkt heißt Cloud Service Exchange (CSX). Diese zentrale Plattform verteilt Anwendungen über beliebige Netze.

Corente wurde 2007 gegründet und war bis jetzt in Privatbesitz. Den Kaufpreis hat Oracle nicht öffentlich gemacht. Zu Corentes Kunden zählt die British Telecom.

Eine Folie von Oracle zeigt, wie sich Corente in sein Produktangebot einfügen soll: nämlich in der Virtualisierungsschicht, als Angebot für WAN-Virtualisierung – neben der und im Unterschied zur LAN- und I/O-Virtualisierung. Letztlich ist es Oracles Plan, Pakete aus Cloud-Computing-Infrastruktur und softwaredefinierten Netzen zu schnüren.

2012 hatte Oracle mit Xsigo schon einmal ein mit Netzwerkvirtualisierung beschäftigtes Unternehmen gekauft. Auch damals wurde kein Preis genannt. Seine Software Fabric Director ermöglichte es allen Servern im Netz, sich flexibel und dynamisch mit Netzen und Speichersystemen zu verbinden. Diese Netzwerk-Virtualisierung wollte Oracle mit seiner eigenen Server-Virtualisierung verbinden.

Bausteine für Oracles heutige Netzwerkstrategie waren zudem die Zukäufe von Acme Packet (im Februar 2013 für 1,9 Milliarden Dollar) und Tekelec (im März 2013 zu einem unbekannten Preis). Acme verkaufte Netzwerkgeräte für Sprach- und Datendienste sowie Unified Communication. Tekelec war auf Software spezialisiert, die für flüssige Datenübertragung in kabellosen wie in kabelgebundenen Breitband-Netzwerken sorgt.

Mit Corente erweitert Oracle sein Angebot um den blau markierten Punkt WAN-Virtualisierung (Bild: Oracle).

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Hightech-Firmen, die an der Börse notiert sind? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

o1: OpenAI stellt neues KI-Modell für komplexe Abfragen vor

Das o1 genannte Modell liegt als Preview vor. Bei einer Mathematikprüfung beantwortet es 83 Prozent…

1 Tag ago

Zoom erhält IT-Sicherheits- kennzeichen des BSI

Das Kennzeichen erhalten Zoom Workplace Pro und Zoom Workplace Basic. Es bescheinigt unter anderem aktuelle…

2 Tagen ago

Google verbessert Tab-Verwaltung in Chrome

iOS und iPadOS erhalten Tab-Gruppen. Zudem unterstützt Chrome nun die Synchronisierung von Tab-Gruppen.

2 Tagen ago

Identitätsdiebstahl: 58 Prozent der Deutschen sorgen sich um digitales Erbe

Sie befürchten einen Missbrauch der Identitäten von Verstorbenen. 60 Prozent befürworten deswegen eine Klärung des…

2 Tagen ago

Bericht: Samsung plant massiven Stellenabbau

In einigen Unternehmensbereichen sind angeblich bis zu 30 Prozent der Beschäftigten betroffen. Samsung spricht in…

3 Tagen ago

Kritische Lücken in Adobe Reader und Acrobat

Sie erlauben eine Remotecodeausführung. Betroffen sind alle unterstützten Versionen von Adobe Reader und Acrobat für…

3 Tagen ago