Offenbar bekommt nun auch Dell deutlich die Auswirkungen des weiterhin schwächelnden PC-Markts zu spüren. Wie The Register berichtet, will der Computerhersteller einen beträchtlichen Teil seines weltweiten Personals entlassen. Betroffen sind demnach vor allem die Bereiche Vertrieb und Marketing.
Allein in den USA sollen 20 Prozent der Vertriebsstellen gestrichen werden. In der EMEA-Region fallen angeblich 30 Prozent der Arbeitsplätze in Vertrieb und Marketing weg. Konkrete Zahlen, wie viele Mitarbeiter insgesamt von den Einsparmaßnahmen betroffen sind, nannte Dell bisher nicht.
„Mit der Sache vertraute Quellen“ sagten The Register, dass auch anderen Abteilungen wie den Geschäftseinheiten PC, Enterprise Software und Storage ein Personalabbau bevorstehe. Es wirke so, als ob Dell sage, „lass uns alles schrumpfen“, erklärte ein Informant.
In einer Stellungnahmen zu den Entlassungen führt Dell aus, dass man „fortwährend Möglichkeiten prüft und umsetzt, die unsere operative Effektivität verbessert und unsere Ressourcen verteilt. Falls nötig, werden wir auch weiterhin harte Entscheidungen fällen, um unseren langfristigen Erfolg sicherzustellen – einige dieser Entscheidungen könnten unsere Belegschaft betreffen. Wir bauen auf unseren Multichannel-Ansatz, um unsere Kunden zu bedienen – Channel, Online und Direct – und investieren in Vertriebsabdeckung sowie Training.“
Wahrscheinlich hängen die Stellenstreichungen teilweise damit zusammen, dass Dell künftig verstärkt auf Vertriebspartner setzt. Beispielsweise hat es erst gestern angekündigt, seine Netzwerk-Lösungen in Deutschland vermehrt über spezialisierte Channel-Partner anzubieten. Dadurch kann es sein eigenes Sales-Team verkleinern.
Seinen Anteil am weltweiten PC-Markt konnte Dell im vergangenen Jahr zwar um 0,9 Punkte auf 11,6 Prozent ausbauen und damit den dritten Platz hinter Lenovo und HP festigen, aber die Verkäufe gingen laut Gartner im Jahresvergleich um 2,2 Prozent auf 36,8 Millionen Einheiten zurück. Insgesamt schrumpfte der PC-Markt im vierten Quartal um 6,9 Prozent. Für das Gesamtjahr ermittelten sowohl Gartner als auch IDC ein Rekordminus von rund 10 Prozent.
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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