Bestätigt: Sony spricht mit Microsoft über Windows Phone

Der Chef von Sony Mobile Europe, Pierre Perron, hat in einem Interview Lizenzverhandlungen über Windows Phone bestätigt. Er sagte TechRadar, sein Unternehmen wolle sich nicht auf ein einzelnes Betriebssystem verlassen: „Wir setzen unsere Diskussionen mit anderen Partnern fort, darunter Microsoft“, mit dem Sony ja schon in anderen Bereichen zusammenarbeite.

Perron wurde sogar noch deutlicher: Die Zusammenarbeit mit Microsoft „ist für uns in der PC-Umgebung sehr interessant, und wir setzen unsere Geschäftsverbindung mit ihnen fort. Wir verfolgen das aber auch im Rahmen unserer Überlegungen zum Mobilbereich. Es ist eine Sache, die Plattform [Windows Phone] zu nutzen, und eine andere, sich zu überlegen: Was können wir daraufsetzen?“

Perrons Chef Kunimasa Suzuki, der CEO von Sony Mobile Communications, versuchte anschließend, etwas zurückzurudern. Er sagte TechRadar, es gebe keine Pläne, ein Gerät mit Windows Phone anzubieten. Einen Zeitplan hatte auch Perron nicht genannt. Schließlich sei denkbar, dass die Gespräche nicht zu einem Abschluss führten.

Sony hat aktuell nur Android-Smartphones im Programm. Windows Phone war bei ihm noch nie im Einsatz, es gab aber 2008 ein einmaliges Experiment mit dem Vorgänger Windows Mobile (Version 6.1 Professional), nämlich das Xperia X1.

Im November 2013 kamen erstmals Gerüchte auf, Sony könnte ein Modell mit Windows Phone herausbringen. Ende Dezember berichtete dann The Information, es gebe sogar schon ein Testgerät, das Mitte 2014 erscheinen könne, falls die endgültige Entscheidung zu seine Gunsten ausfalle. Gleichzeitig hieß es, Microsoft versuche mit reduzierten Lizenzgebühren, weitere Smartphonehersteller als Windows-Phone-Partner zu gewinnen.

Neuerdings überlegt Microsoft zudem, die Betriebssysteme Windows Phone und Windows RT für Endgeräte-Hersteller generell kostenfrei nutzbar zu machen. Eine endgültige Entscheidung muss der für Betriebssysteme zuständige Vizepräsident Terry Myerson angeblich erst noch treffen.

Lizenzierung von Betriebssystemen an Hardwarepartner war bisher eine wichtige Einnahmequelle für Microsoft gewesen, hinsichtlich Windows Phone und Windows RT scheint sie aber rückläufig. Im Fall von Windows Phone kam der Löwenanteil von Nokia, dem Microsoft massive Rabatte eingeräumt hatte, um es überhaupt zum Umstieg auf sein OS zu bewegen. Mit dem Kauf von Nokias Gerätesparte durch Microsoft wird auch der Rest hinfällig.

Den verlorenen Umsatz müsste Microsoft auf andere Weise hereinholen, etwa durch Werbung, wie sie bisher schon die Bing-Suche in Windows 8 präsentiert. Außerdem könnten kostenlose Betriebssysteme helfen, Kunden für Abodienste wie SkyDrive, Office und Skype zu gewinnen.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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