Bericht: Datendiebstahl im Weihnachtsgeschäft betrifft mindestens fünf US-Handelsketten

Neben Target und Neiman Marcus sind in den USA mindestens drei Handelsketten Opfer von Kreditkartendiebstahl geworden. Das berichtet Reuters. Die Namen der „kleineren“ Ketten nennt es allerdings nicht. Seinen Quellen zufolge sind die Kriminellen jeweils ähnlich vorgegangen, um an die Kreditkartennummern der Kunden zu kommen.

Die Elektromarktkette Target hatte am vergangenen Freitag von 70 Millionen gestohlenen Kartensätzen gesprochen und am Sonntag die Information nachgereicht, dass bis zu 110 Millionen Kunden betroffen sein könnten – fast dreimal so viele wie die ursprünglich angesetzten 40 Millionen. Kartenkunden, die zwischen 27. November und 15. Dezember dort einkauften, sollen betroffen sein.

Ebenfalls am Freitag hatte das Luxuskaufhaus Neiman Marcus bekannt gegeben, dass seine Kundendatenbank im Dezember gehackt wurde. Wie viele Daten entwendet wurden, ist hier noch nicht bekannt. Wie bei Target sind laut Mitteilung nur Kunden betroffen, die bei einer Filiale kaufen, nicht aber Internetbesteller.

Kurz nach den ersten Berichten über den Vorfall bei Target informierte ein Sicherheitsexperte, es würden derzeit zehn- bis zwanzigmal mehr Kreditkartendaten auf dem Schwarzmarkt angeboten als üblich. Zu kaufen seien Sammlungen von bis zu einer Million Kartennummern. Der Preis lag laut Brian Krebs bei 20 bis 100 Dollar je Kartennummer.

Über die Vorgehensweise der Kriminellen hatte Target-CEO Greg Steinhafel am Wochenende gegenüber CNBC gesprochen. Demnach waren Verkaufsterminals mit Malware infiziert worden. Diese Methode wird in den USA nicht zum ersten Mal eingesetzt: Im Herbst 2012 entdeckte der Buchhändler Barnes & Noble, dass Hacker in 60 US-Filialen Eingabegeräte manipuliert hatten und so an die Kartennummern von Kunden gekommen waren. Im gleichen Monat bekannten sich zwei rumänische Staatsangehörige schuldig, die Verkaufsterminals von Hunderten Filialen der Sandwichkette Subway in den Staaten manipuliert zu haben. Sie waren so an über 146.000 Kontendaten gelangt.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

3 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago