Der gerade 30 Jahre alt gewordene WordPress-Gründer Matt Mullenweg teilt in einem Blogbeitrag mit, dass er künftig als CEO von Automattic dienen wird. Mit dem bisherigen CEO Toni Schneider tauscht er schlicht die Rollen. Automattic ist die 2005 gegründete Firma, die das Hosting-Angebot WordPress.com betreibt und wesentlich zur Entwicklung des quelloffenen Content-Management-Systems WordPress beiträgt.
Schneider werde „sich auf einige neue Produkte von Automattic konzentrieren, und ich übernehme die Rolle des CEO“, schreibt Mullenweg. „Intern ist das kein große Änderung, da unsere Rollen immer ziemlich im Fluss waren, und ich habe ihn in letzter Zeit öfter vertreten, vor allem während einer mehrmonatigen Auszeit im vergangenen Jahr.“
Außerdem nennt Mullenweg sein Alter als wichtigen Faktor. Er habe immer die Meinung vertreten, im dritten Lebensjahrzehnt stehende Menschen sollten noch keine Firma führen, „weil sie glauben, alles zu wissen, wie ich jetzt mit Überzeugung bestätigen kann, da ich 30 und zwei Tage alt bin.“
WordPress ist eine führende Blogplattform und wohl auch ein mögliches Übernahmeziel für Internetriesen wie Yahoo, das letztes Jahr 1,1 Milliarden Dollar für den Blogdienst Tumblr ausgegeben hatte. Das glaubt zumindest Dan Gillmor, der im Guardian vergangenes Jahr den Wert von Automattic analysiert und festgehalten hatte, dass „die WordPress-Community eine enorme Rolle spielt“, da sie „wie bei vielen Open-Source-Projekten Zentrum eines Ökosystems ist.“
Automattic steht allerdings vor dem schwierigen Schritt, mit seinen kostenlos auf WordPress.com angebotenen Blogs Umsätze generieren zu müssen. Dazu bietet es seit Jahren eine Reihe von Upgrades an, darunter Designs, Domains oder auch mehr Speicherplatz. Wichtigste Änderung der letzten Monate war aber die Einführung von Werbung, die nur nicht bei WordPress eingeloggte Besucher gelegentlich am Ende von Beiträgen zu sehen bekommen. Wer dies nicht möchte, kann ein No-Ads-Upgrade zum Preis von aktuell 30 Dollar pro Jahr für seinen Blog buchen. Es handelt sich also um eine durch die Hintertür eingeführte Jahresgebühr für gehostete Blogs. WordPress kommentiert, dies ermögliche, die kostenlosen Funktionen weiter kostenlos anzubieten.
[mit Material von Daniel Terdiman, News.com]
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